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Kosten zum Teil verdoppeltDiese Parkhäuser und Tiefgaragen der Stadt Köln werden deutlich teurer

Lesezeit 4 Minuten
Das Parkhaus am Breslauer Platz/Hauptbahnhof in der Kölner Innenstadt

Das Parkhaus am Breslauer Platz/Hauptbahnhof in der Kölner Innenstadt

Die Verwaltung hat die Gebühren zuletzt 2012 und 2016 angehoben. Nun sollen die Politiker im Stadtrat eine weitere Erhöhung beschließen.

Die Stadt Köln will die Parkgebühren in den eigenen Tiefgaragen und Parkhäusern deutlich erhöhen, zum Teil um 100 Prozent. Die zusätzlichen Einnahmen sollen in die Instandsetzung fließen. Die Politik soll den Plänen in der nächsten Sitzung des Stadtrats am Donnerstag, 3. Juli zustimmen. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Um welche Parkhäuser geht es?

Der Stadt Köln gehören zwölf Parkhäuser, vor allem in der Innenstadt. Zum Teil befinden sie sich im städtischen Eigentum, und zum Teil gibt es Nutzungsrechte. Die Parkhäuser an der Lanxess-Arena hat die Stadt gemietet. Die Gebührenerhöhungen sind für die Tiefgaragen am Breslauer Platz, an Groß St. Martin und an der Philharmonie, für das Parkhaus am Zoo, die Tiefgaragen am Neptunplatz, an der Kalker Hauptstraße, an der Jan-Wellem-Straße in Mülheim und am Kaiser-Wilhelm-Ring geplant.

Wie teuer wird es?

Am Zoo, am Neptunplatz in Ehrenfeld, in Kalk und in Mülheim wird es doppelt so teuer wie bislang. Eine Stunde Parken kostet dort dann 1,80 Euro statt 90 Cent. Für Zoobesucher gilt weiterhin ein Spezialtarif von vier Euro für den gesamten Tag. Am Breslauer Platz/Hauptbahnhof, an Groß St. Martin und an der Philharmonie sind es in Zukunft 2,40 Euro statt bislang 1,80 Euro pro Stunde. Am Kaiser-Wilhelm-Ring steigt der Preis von 1,50 pro Stunde auf 2,10 Euro. Auch viele der Tageshöchstsätze werden teurer (siehe Tabelle). In der Tiefgarage am Dom bleibt der Stundentarif zwar gleich, ein Dauereinstellplatz kostet allerdings nach der Erhöhung 180 Euro statt 170 Euro.

Warum erhöht die Stadt die Preise?

Zum einen sind die Preise zuletzt 2012 und 2016 erhöht worden. Zum anderen hat die Stadt festgestellt, dass die nicht-städtischen Parkhäuser im Durchschnitt deutlich teurer sind. Und außerdem sind die meisten der städtischen Parkhäuser sanierungsbedürftig. Die zusätzlichen Einnahmen sollen in die Instandsetzung investiert werden.

Wie teuer sind die nicht-städtischen Parkhäuser im Vergleich?

Während die Stadt je Stunde im Durchschnitt 1,44 Euro verlangt, kostet das Abstellen eines Autos in nicht-städtischen Garagen im Durchschnitt derzeit 3,04 Euro. Liegenschaftsdezernent William Wolfgramm schlägt nun vor, die städtische Gebühr im Schnitt auf 2,10 Euro anzuheben. Zum Vergleich: Wer in der städtischen Tiefgarage an Groß St. Martin parkt, zahlt derzeit 1,80 Euro pro Stunde. Im nahe gelegen Gürzenich-Parkhaus sind es hingegen 3,20 Euro. 

Wie viel Geld nimmt die Stadt Köln mit den Parkhäusern ein?

Die Stadt nimmt insgesamt pro Jahr rund 10,5 Millionen Euro ein. Nach der Erhöhung sollen es rund 12,7 Millionen Euro sein. Dabei handelt es sich um eine Prognose, die auf einem gleichbleibenden Verhalten der Parkhausnutzer und gleichbleibenden Kosten für den Betrieb basiert. Somit kann ein Teil der Zusatzeinnahmen wegfallen, wenn zum Beispiel die Personalkosten steigen oder weniger Menschen die Parkhäuser nutzen sollten.

Welche städtischen Parkhäuser befinden sich in einem besonders schlechten Zustand?

Laut der Stadt Köln sind das die Tiefgaragen am Dom und an Groß St. Martin. Die bislang für eine Sanierung eingeplanten Finanzmittel reichen demnach nicht aus. Die Dom-Tiefgarage aus dem Jahr 1971 unterhalb der Domplatte besteht aus zwei Hallen und einem Verbindungstunnel. Wie berichtet gibt es altersbedingte sowie bauwerkstypische Schäden. Dazu gehören Abplatzungen im Beton. Tausalze sind laut der Stadt über die Jahre in die Substanz eingedrungen. Die Sanierung soll nach Möglichkeit im laufenden Betrieb erfolgen, ein Teil der 520 Parkplätze wird aber vorübergehend nicht zur Verfügung stehen. In Zukunft soll dort auch ein Bereich für das Abstellen von Fahrrädern eingerichtet werden.

Wie sieht die Situation an der Lanxess-Arena aus?

Die Stadt Köln und die Arena teilen sich die Parkhäuser an der Lanxess-Arena. Von 6 bis 18 Uhr mietet die Stadt das Parkhaus und ihr stehen in diesem Zeitraum die Einnahmen durch Parkgebühren zu. Von 18 bis 6 Uhr gilt das für die Betreiber der Arena. Von den gesamten Einnahmen gehen so durchschnittlich 60 Prozent an die Stadt und 40 Prozent an die Arena. Arena-Besucher zahlen einen eigenen Tarif. Dieser stieg zuletzt 2024 von 6,50 Euro auf neun Euro.