KommentarDer Stadionausbau darf in Köln keine Priorität haben

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1. fc köln

Was darf der Stadionausbau beim 1. FC Köln der Stadt wert sein? Unser Autor meint: Andere Projekte sind wichtiger.

  • Der Ausbau des Rhein-Energie-Stadions wird laut einem neuen Gutachten mindestens 215 Millionen Euro kosten.
  • Aus der Stadtkasse dürfte das kaum zu finanzieren sein.
  • Unser Autor meint: Der Ausbau der Spielstätte ist eher von nachrangiger Bedeutung, so wünschenswert er aus Sicht des FC und seiner Fans sein mag.

Der seit Jahren bestehende Wunsch des 1. FC Köln, das Rhein-Energie-Stadion von 50.000 auf rund 75.000 Plätze zu erweitern, dürfte aus der Stadtkasse kaum zu finanzieren sein. Wenn derzeit von mindestens 215 Millionen Euro Baukosten die Rede ist, so lehrt die Erfahrung, dass die Endabrechnung gut und gerne 300 Millionen Euro erreichen kann.

Hinzu kommt, dass der Ausbau frühestens nach der Fußball-EM 2024 beginnen könnte, da das Stadion bis dahin nur insoweit verändert werden darf, wie es in der Bewerbung vorgesehen ist. Wer will heute verlässliche Aussagen darüber treffen, wie stark die Kosten in der Baubrache in den kommenden fünf Jahren steigen werden?

Hohe Defizite im städtischen Haushalt

Der städtische Haushalt weist Jahr für Jahr hohe Defizite aus. Mal sind es mehr als 100 Millionen Euro, mal etwas weniger. Der Ausbau des Stadtbahnnetzes, der Umbau von Straßen im Sinne der Verkehrswende zugunsten von Fußgängern und Fahrradfahrern, die Sanierung der Rheinbrücken, der Bau von Schulen und Kindergärten – das sind die vorrangigen Aufgaben, die aus dem Haushalt finanziert werden müssen.

Der Ausbau des Rhein-Energie-Stadions ist da eher von nachrangiger Bedeutung, so wünschenswert er aus Sicht des FC und seiner Fans sein mag. Planungsrechtliche Fragen im Zusammenhang mit dem Umweltschutz lassen sich ebenfalls nicht mehr so einfach lösen, das erfährt der Fußballverein derzeit im Grüngürtel, in dem er sein Trainingsgelände modernisieren will.

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Es spricht alles dafür, dass dem FC nichts anderes bleiben wird, als den Ausbau selber zu bezahlen oder seine Pläne abzuspecken. Ein Neubau an anderer Stelle kommt für den designierten Vorstand ja nicht in Frage.

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