Moderate Glühweinpreise und BaumverkaufWeihnachtsmarkt auf Wiener Platz in Mülheim lockt Gäste aus aller Welt

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Marianne Krämer füllt Glühwein in eine Tasse.

Marianne Krämer füllt Glühwein in eine Tasse. Auf dem Wiener Platz ist der Weihnachtsmarkt eröffnet.

Der Weihnachtsmarkt in Köln-Mülheim ist ab sofort bis einen Tag vor Heiligabend auf dem Wiener Platz geöffnet. Mit seiner familiären Atmosphäre lockt er die Nachbarschaft auf die Straße – zu Glühwein und Kakao.

Der sonst so graue Wiener Platz erstrahlt für einen Monat in festlichem Glanz: Der Weihnachtsmarkt ist gestartet. Er lockt Besucherinnen und Besucher mit Glühwein zu moderaten Preisen, einem Kinderkarussell und einem Baumverkauf.

Zum 51. Mal veranstaltetet die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Mülheim den Weihnachtsmarkt auf dem Wiener Platz, es ist der zweitälteste der Stadt. Unübersehbar ist die hell erleuchtete Glühweinbude, die nicht nur „Stammtisch“ heißt, sondern auch einer ist. Am Eröffnungstag treffen sich hier Menschen, die sich schon lange kennen und lange nicht gesehen haben. Die älteste Mitarbeiterin hier ist 82 Jahre alt und befüllt immer noch unermüdlich Glühwein-Tassen.

Gleiche Preise in Mülheim – trotz gestiegener Kosten

Der Glühwein, rot oder weiß, kostet 3,50 Euro. Kakao mit oder ohne Sahne gibt es für drei Euro. Lumumba ist ein wenig teurer und kostet 4,50 Euro pro Tasse. „Die Preise sind die selben wie im Vorjahr“, bekräftigt Mitarbeiterin Marianne Krämer.

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Die Glühweinhütte "Stammtisch" in voller Beleuchtung und mit Kundschaft.

Die Glühweinhütte 'Stammtisch' ist der zentrale Punkt des Weihnachtsmarkts.

„Die Standgebühren, Strom, die Ware: alles ist teurer geworden. Deswegen müssten wir eigentlich die Preise anheben.“ Ihre Kinder arbeiteten auf Weihnachtsmärkten in der Innenstadt, wo sich Kundinnen und Kunden beschwerten, dass der Glühwein teurer geworden sei. „Aber die sehen die gestiegenen Kosten ja nicht“, meint sie.

„Unser Weihnachtsmarkt ist ja kleiner, deswegen müssen wir weniger Standgeld bezahlen. Und bei den Menschen hier in Mülheim wird schnell das Geld knapp, deswegen nehmen wir in Kauf, dass wir weniger einnehmen“, sagt Krämer.

Kinderbelustigung, Live-Musik und Baumverkauf

Gegenüber der Bude steht ein großes Kinderkarussell. Insbesondere am 6. Dezember laden die Schützen Mülheimer Kinder ein, denn da kommt zwischen 16 und 18 Uhr der Nikolaus vorbei und verteilt Tüten mit Süßigkeiten. Außerdem gibt es einen Reibekuchen-Stand, eine Auswahl an Taschen und Kleidung, eine Süßwaren-Bude und ein Geschenke-Häuschen. An jedem Samstagabend gibt es Live-Musik.

Auch das passende Tannengrün lässt sich auf dem Weihnachtsmarkt finden: Am Stand von Josef Seefrede gibt es Adventsgestecke und Tannenbäume. Lorenz Bender und Nele Adrian nutzen die Gelegenheit: Für das Pärchen ist es das erste gemeinsame Weihnachten. „Ich hätte gerne zum ersten Advent einen Baum“, sagt die 24-Jährige. Ganz in pink solle er geschmückt werden, da habe sie sich durchgesetzt. „Und eine Holzeisenbahn kommt da drunter, so richtig kitschig“, sagt sie lachend.

Josef Seegrefe an seinem Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Mülheim.

Josef Seegrefe verkauft Tannenbäume und Adventsschmuck auf dem Weihnachtsmarkt.

Ihr Freund weiß noch nicht so recht, wie er den Baum in die nahegelegene Genovevastraße transportieren soll. Dass ihr Immergrün vermutlich nicht bis Heiligabend durchhalten wird, stört Adrian nicht: „Wir sind ab dem 22. weg – danach kann er in Ruhe nadeln.“

Weihnachtsmarkt in Köln-Mülheim – klein und familiär

Die Pause zwischen zwei WM-Spielen nutzen Romina Jara und Alvaro Carillo aus Chile. Er lebt seit längerer Zeit in Köln, sie ist für rund zwei Monate zu Besuch. „In Chile gibt es auch Weihnachtsmärkte, aber das ist der erste, den wir im Winter erleben – eine ganz andere Atmosphäre“, sagt Carillo. „Er ist kleiner, origineller und mehr für die Nachbarschaft als für Touristen.“

Der Weihnachtsmarkt ist bis einen Tag vor Heiligabend montags bis samstags von 10 bis 20 Uhr und sonntags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.

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