Aus für Humana und DouglasAcht Geschäfte in Köln-Nippes müssen schließen

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Neusser Straße Golde Kappes

Besetzte Tische am Golde Kappes

Köln-Nippes – Eine Veedelsmeile erwacht aus dem „Corona-Schlaf“. Auf der Neusser Straße, wo vor einigen Wochen noch Lockdown-Tristesse geherrscht hatte und man mitunter kaum eine Menschenseele sah, kann nun wieder gestöbert, gebummelt und bei Kaffee oder einem Kölsch das Sommerwetter genossen werden.

Und die Nippeser, sowie ihre Gäste, nutzten die Gelegenheit ausgiebig: Für die Terrasse des „Golde Kappes“ auf dem Plätzchen an Einheit- und Mauenheimer Straße musste man in den ersten Tagen sogar zeitweise Schlange stehen.

Auch das „Alt Nippes“, der Kornbrenner und die Gaststätte Brodmühler hatten gut zu tun. Letztere grüßte ihre Gäste sogar mit einem Transparent an der Fassade: „Danke an alle, die uns in der Corona- und Reibekuchenzeit unterstützt haben!“ verkündeten die Gastwirte. Denn das Lokal hatte während des Lockdowns eine pfiffige Idee gehabt: Es hatte Rievkooche aus dem Fenster heraus verkauft, oft mit „kölschen Tön“ im Hintergrund. Ebenso herrscht im Café Wohnraum wieder guter Betrieb, wo die Terrasse mit Plexiglas-Wänden zwischen nahe liegenden Tischen aufgerüstet ist. „Wir sind richtig froh, dass es wieder los geht“, so Mit-Inhaberin Jennifer Neumann. Die ersten Tage habe man sich sogar etwas auf den Normalbetrieb „zurück-umgewöhnen“ müssen.

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Überhaupt scheinen die Gastronomie-Betriebe – entgegen mancher pessimistischer Vorhersagen – die unfreiwillige Corona-Auszeit relativ glimpflich überstanden zu haben. Dies trifft bedingt auch auf den Einzelhandel zu. Hier jedoch hat sich auf der Neusser Straße die Zahl der Leerstände im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit erhöht.

Acht Leerstände

Die beiden prominentesten Geschäftsaufgaben dürften der recht große Second-Hand-Modeladen „Humana“ an der Ecke Viersener Straße (265), sowie die Filiale der Parfümeriekette Douglas (252) sein, wo im Schaufenster immer noch die Schluss-Rabattaktion verkündet wird. Die Nippeser Niederlassung wurde, wie drei weitere Kölner Standorte, in einem Paket von 60 Filialen bundesweit geschlossen, weil der Konzern sich stärker auf den Onlinehandel konzentrieren will. Die Pläne hatte Douglas Anfang Februar bekanntgegeben. Ebenso leer steht die frühere „Reiselounge Nippes“ in Nummer 190-192, der einstige, von den Hauseigentümern wegen Eigenbedarf gekündigte Buchladen-Zweitstandort „Nebenan“ in Nummer 195, das Ladenlokal neben dem Bistro „Frappant“ in der 213 sowie das kleine Lokal an Hausnummer 237, neben Volksbank und Apollo-Optik.

Auch eines der Ladenlokale in Haus 236, wo einst eine zur Wilhelmstraße umgezogene Boutique saß, und eines der Geschäfte im Erdgeschoss des „Nippes-Tower“ (266 bis 276), neben der Pfauen-Apotheke. Das Lokal einer früheren Take-Away-Pizzeria in der 306 wird derzeit als Corona-Teststation zwischengenutzt.

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Neuzugänge gab es unter anderem mit dem zweiten „Thai-Gourmet“ in der 207, dem frisch eröffneten Köfte- und Falafel-Imbiss „Komagene“ in der 324 und dem „Törtchen-Törtchen“-Eiscafé „Schmelzpunkt“ im linksgelegenen Lokal des Hauses an der Neusser Straße 314.

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