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Wechselnde StandorteStadt Köln installiert Anzeige-Tafeln gegen erhöhte Geschwindigkeit

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Geschwindigkeitsanzeige-Tafel auf der Neusser Straße in Weidenpesch

Die neuen Geschwindigkeitsanzeige-Tafeln werden an Orten mit auffälligem Verkehrsaufkommen installiert. 

Die Tafeln sollen die Sicherheit an neuralgischen Stellen im gesamten Stadtgebiet erhöhen. Standort-Vorschläge können eingereicht werden.

Bisher haben vor allem Bürgervereine LED-Bildschirme beschafft, die am Straßenrand ein schlechtgelauntes Smiley zeigen, wenn Autofahrer zu schnell unterwegs sind. In Zusammenarbeit mit der Stadt kümmern sich nun auch Verkehrskadetten der Kölner Verkehrswacht um solche „Geschwindigkeitsanzeigetafeln“. Für 23.000 Euro hat die Stadt zehn Tafeln angeschafft, die die jungen Helfer des Vereins jetzt im gesamten Stadtgebiet an neuralgischen Stellen installieren. „Die Bürgervereine können gar nicht allen Anfragen gerecht werden“, begründete Olga Töpfer, stellvertretende Leiterin des Amts für Verkehrsmanagement, das Projekt.

Erhöhte Geschwindigkeit ist eine der häufigsten Unfallursachen

Die erste Tafel brachten Verkehrskadetten am Dienstag in Weidenpesch an der Neusser Straße in Höhe der Hausnummer 602 an. In der Nähe einer Grundschule und einem Kindergarten soll sie Autofahrer zur Umsicht animieren. Gleich nach Inbetriebnahme zeigte sich jedoch, dass sich nicht alle an das vorgeschriebene Tempo 30 gebunden fühlen.

Ein Knöllchen haben Verkehrssünder freilich nicht zu befürchten. In diesem Fall müssen sie nur mit einem roten oder gelben Smiley leben. Wer dagegen angepasst fährt, erntet ein lachendes Gesicht in Grün. Diese Art der Verkehrserziehung finde er sympathischer als Bußgelder, so Hubertus Schipmann, Vorstandsvorsitzender der Kölner Verkehrswacht. Die städtischen Blitzgeräte bleiben freilich trotzdem aktiv. Erhöhte Geschwindigkeit sei noch immer eine der häufigsten Unfallursachen, erläuterte Ordnungsamtsleiter Ralf Mayer.

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Standortvorschläge können eingereicht werden

Die Tafeln bleiben vier Wochen lang an einem Standort und wandern dann weiter. Auf der Prioritätenliste ganz oben stünden Tempo-30-Zonen an Kindergärten oder Spielplätzen, so Lennart Maaß, Leiter der Kölner Verkehrskadetten, die sich ehrenamtlich für mehr Sicherheit im Straßenverkehr einsetzen. Aber auch Friedhöfe, Grundschulen und Altenheime würden berücksichtigt. Die Standorte sucht die Verkehrswacht aus und lässt sie von der Verwaltung genehmigen. Standort-Vorschläge können zudem unter www.verkehrswacht-koeln.de/gat eingereicht werden.

Die Tafeln würden immer an Straßenlaternen aufgehängt, so Olga Töpfer. Voraussetzung sei ein gewisser Abstand zu Ampelanlagen und keine Konkurrenz durch andere Verkehrszeichen. Die akkubetriebenen Anlagen erfassen per Radar zudem anonymisierte Daten zu Geschwindigkeiten oder Verkehrsmengen, die die Stadt für stadtplanerische Vorhaben oder die Luftreinhalteplanung nutzen will. Sie sollen aber auch Informationen darüber liefern, ob an dieser Stelle tatsächlich notorisch zu schnell gefahren wird oder nicht.