Die Nordstraße soll zur Einbahnstraße werden – als Reaktion auf den Verkehr nahe umliegender Schulen.
DurchgangsverkehrNippeser Politik stimmt für Beruhigung der Nordstraße

Die Nordstraße ist eine beliebte Verbindung von der Niehler zur Neusser Straße.
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„Ich bin leidenschaftlicher Autofahrer, Radler, Fußgänger und nutze manchmal auch die KVB. Heute spreche ich aber in der Rolle als zweifacher Vater“, erzählte der 48-jährige Antragsteller, der an der Nordstraße wohnt. „Die Situation der Gebäudenutzung an den Schulen Bülowstraße hat sich vor mehr als drei Jahren gründlich geändert, da nun die Jahrgangsstufen 5 bis 7 des Leonardo-da-Vinci-Gymnasiums im früheren Gebäude der Hauptschule Bülowstraße sitzen.“
Mehrere Schulen im Umkreis der Nordstraße
Mehrfach am Tag müssten sie, um etwa die Fachräume oder die Mensa im Gymnasiums-Hauptgebäude an der Blücherstraße zu besuchen, die Nordstraße überqueren; bei zweimaligem Hin und Zurück ergäbe dies 1500 bis 1800 Überquerungen pro Schultag. Die Nordstraße sei eine beliebte Verbindung von der Niehler zur Neusser Straße, jedoch an vielen Stellen schlecht einsehbar; häufig werde zu schnell gefahren.
Auch die Maternus-Grundschule liegt in der Nähe, noch hinzugekommen ist seit einem Jahr das neue Nippeser Gymnasium im Interimsquartier Toni-Steingass-Park. „Eine Einbahnstraßendrehung würde die Nordstraße stark entlasten, den Schulweg besonders für Jüngere extrem sicherer machen“, warb er für seine Idee.
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In seinem Bürgerantrag forderte er, die Einbahnstraßen-Richtung der Nordstraße auf Teilabschnitten zu drehen, um sie unattraktiv für den Durchgangsverkehr zu machen: entweder zwischen Niehler Straße und Bülowstraße oder zwischen Schwerin- und Bülowstraße. Gegen die Stellungnahme aus dem Amt für nachhaltige Mobilitätsentwicklung, das von einer Drehung abriet, stimmte die Bezirksvertretung Nippes dem Bürgerantrag mehrheitlich gegen SPD, CDU und FDP zu.
„Die Verbindung schlechthin, um zur Neusser Straße zu gelangen“
Das Argument der Verwaltung, dass sich der Verkehr bei einer Einbahnstraßendrehung neue Wege suchen werde, spreche gerade für den Vorschlag, so Grünen-Fraktionschef Robert Spieß. „Die Nordstraße ist die Straße schlechthin, wenn man von Amsterdamer oder Xantener Straße kommt, um zur Neusser Straße zu gelangen. Dort fahren alle her, nicht nur zu Stoßzeiten. Es ist daher geboten, dass der Verkehr gedrosselt wird.“ Max Beckhaus (Gut & Klimafreunde) verdeutlichte, dass der Weg über die Nordstraße gegenüber der Blücherstraße zwei Ampeln einspare. „Wäre ich Autofahrer, würde ich dort auch herfahren. Ich halte die Stellungnahme der Verwaltung für eine reine Arbeitsverhinderungs-Maßnahme.“
„Dass da permanent Verkehr wäre, halten wir für maßlos übertrieben“, so dagegen CDU-Fraktionschef Christoph Schmitz. „Die Nordstraße ist keine stark befahrene Verkehrsstraße, sondern in erster Linie eine Anwohnerstraße. Und man kann mindestens Zehnjährigen schon etwas Verkehrserfahrung zutrauen.“ Die Folgen einer Drehung seien nicht absehbar, ergänzte sein SPD-Kollege Ulrich Müller. „Jede Änderung an dieser Stelle führt zu Veränderungen an anderer Stelle, wie bei einer Black Box. Das einzuschätzen trauen wir uns nicht zu.“