Chaos befürchtetAnwohner wehren sich gegen geplante Einbahnregelung in Köln-Nippes

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Schmale Einbahnstraße mit parkenden Autos auf beiden Straßenseiten und einem großen Baum auf der linken Straßenseite

Die Auerstraße ist bislang eine beliebte Abkürzung zur Inneren Kanalstraße und Zoobrücke.

Die Einbahnstraße in der Auerstraße soll wegen eines Kreisverkehrs gedreht werden, um den Verkehr zu beruhigen – das finden nicht alle gut. 

Mit dem nunmehr endgültig beschlossenen Kreiselbau am Nippeser Ortseingang an der Neusser Straße/Abzweig Kempener Straße rückt eine andere Frage in den Mittelpunkt: Wie soll der Verkehr in den angrenzenden Straßen des Nippeser Ostens zukünftig geführt werden? Denn über den Kreisverkehr, der ab 2025 oder 2026 entstehen soll, könnte man nicht nur von der Neusser, sondern auch von der Kempener Straße kommend in die Auerstraße fahren.

Schon heute, mit den Abbiegern aus der Neusser Straße, ist die Auerstraße ein beliebter Schleichweg in Richtung Zoobrücke: Über sie lässt sich die Niehler Straße erreichen; dort wiederum steht ein direkter Linksabbieger zur Zoobrücke zur Verfügung, an dem die Wartezeiten zumeist erträglich sind. Wer dagegen über die Neusser Straße zur Zoobrücke gelangen will, muss zunächst auf der Seite des Agnesveedels wenden – was meist mit zweimal Warten an der Inneren Kanalstraße verbunden ist.

Schleichverkehr zur Kölner Zoobrücke soll unterbunden werden

Um den Abkürzungsverkehr zu unterbinden oder zumindest unattraktiver zu machen, beschloss die Bezirksvertretung Nippes bereits im April 2022 mehrheitlich gegen die CDU-Fraktion einen Grünen-Antrag, die Einbahnstraße in der Auerstraße zwischen Eich- und Niehler Straße zu drehen. Beide Einbahnstraßen-Arme der Auerstraße würden dann zur Eichstraße führen. Als Konsequenz müsste auch auf der Eichstraße – derzeit eine Einbahnstraße in Nord-Süd-Richtung – die Fahrtrichtung zumindest abschnittsweise gedreht werden, damit man aus dem Viertel heraus gelangt.

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Umkehrung von Einbahnstraße in Köln-Nippes: Beschwerde der Nachbarn

Ob bis zur Schenkendorf- oder aber bis zur Kuenstraße, überließ der Antrag der Verwaltung. Die CDU mutmaßte damals, dass Abkürzungs-Fahrer den Schlenker in Kauf nehmen würden. Eine komplette Drehung der Auer-Einbahnstraße scheidet laut Verwaltung aus: Der Winkel am neuen Kreisel wäre zu spitz, um von der Auerstraße in den Kreisel zu biegen – hierfür hätte die alte Kastanie an der Ecke Neusser Straße / Auerstraße gefällt werden müssen, was wohl niemand wollen würde.

Gegen das Vorhaben, die Einbahnstraßen zu drehen, regt sich Widerstand aus der Nachbarschaft. Würde die automatisch folgende Drehung auf der Eichstraße bis zur Schenkendorfstraße reichen, müsste der Durchgangsverkehr in Richtung Niehler Straße zwangsläufig diese nehmen; liefe sie bis zur Kuenstraße, könnte man es sich aussuchen; die Schenkendorfstraße wäre jedoch auch hier die kürzere Route – vorausgesetzt, die Einbahn-Richtungen der Schenkendorfstraße, die derzeit beidseitig von der Eichstraße wegführt, bleiben unverändert.

„Dies sollte so nicht umgesetzt werden. Die Drehung bedeutet für die Anlieger der Eich- und Schenkendorfstraße erheblich erhöhten Durchfahrts-Verkehr, obwohl die Eichstraße als auch die Schenkendorfstraße bedeutend schmaler sind“, schreibt ein Pärchen, das an der Schenkendorfstraße wohnt. So habe die Auerstraße im Bereich zur Niehler Straße eine Breite von 15,5 Metern, von Hauswand zu Hauswand gemessen, die Schenkendorfstraße lediglich 8,5 Meter. Man habe schriftlich Beschwerde gegen die Einbahnstraßen-Änderung eingelegt, dennoch sei sie beschlossen worden. Laut Stadt werde der Antrag zu den Einbahnstraßen derzeit noch geprüft, entschieden sei noch nichts.

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