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Hygiene-VorwürfeUnternehmen hinter Poldis Mangal-Kette liegt im Rechtsstreit mit der Stadt Köln

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Fußball-Weltmeister Lukas Podolski steht am 6. Januar 2018 in Köln bei der Eröffnung eines Döner-Ladens an einem Dönerspieß.

Fußball-Weltmeister Lukas Podolski steht am 6. Januar 2018 in Köln bei der Eröffnung eines Döner-Ladens an einem Dönerspieß. Podolski ist Mitgesellschafter bei Mangal. (Archivbild)

In einer Kalker Filiale soll es laut Berichten zu „hygienisch desolaten Zuständen“ gekommen sein. Das sagen Unternehmen und Stadt.

Die Filiale von Podolskis „Mangal Lahmacun“ auf der Kalker Hauptstraße ist geschlossen. Und das schon seit dem 1. November 2025. Die MD-LP Gastronomie GmbH, die hinter der Marke Mangal steht, erklärt auf Anfrage über eine Sprecherin, die Schließung sei der aktuellen Wachstumsstrategie geschuldet. Sie würden sich nun auf größere Filialen unter dem Namen „Mangal Döner X Lukas Podolski 10“ fokussieren.

Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bei der Stadt Köln erfahren wir, dass sich das Unternehmen hinter Mangal in einem Rechtsstreit mit der Stadt Köln befindet. Gegenstand des Verfahrens sei eine Veröffentlichung von Verbraucherschutzinformationen. Inzwischen seien die Informationen von der Seite „Lebensmitteltransparenz.nrw“ – eine Website des Landesamts für Verbraucherschutz und Ernährung des Landes NRW – heruntergenommen worden. „Derzeit ist das Verfahren in zweiter Instanz beim Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen anhängig“, erklärt die Sprecherin der Stadt. „Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens sieht die Stadt Köln in Abstimmung mit dem Gericht von einer Veröffentlichung ab.“

Worum geht es dabei? Mutmaßlich wurde am 2. Juli 2025 eine Lebensmittelkontrolle in der Filiale durchgeführt, dessen Ergebnis am 1. Dezember 2025 auf Seite „Lebensmitteltransparenz.nrw“ veröffentlicht worden war. Darin steht: „Hygienisch desolater Zustand“. Die Behörde soll die sofortige Schließung des Betriebes angeordnet haben.

Unternehmen hinter Mangal weist Zustände im Bericht zurück

Wir bitten die Sprecherin der Firma um Stellungnahme. Sie erklärt: „Wir weisen die im Bericht geschilderten Zustände ausdrücklich zurück und distanzieren uns von den dort erhobenen Darstellungen. Diese Position haben wir auch gerichtlich klar und fristgerecht dargelegt.“ Der Bericht sei inzwischen von der Seite genommen worden; aufgrund des laufenden Verfahrens würden keine weiteren Auskünfte erteilt werden.

Aber sie schreibt auch weiter: Das Unternehmen nehme „die Bereiche Hygiene und Lebensmittelsicherheit sehr ernst“. Alle Standards entsprächen den gesetzlichen Vorgaben und würden von einem unabhängigen Auditunternehmen für Lebensmittelsicherheit und Hygiene kontrolliert. Hinweise und Beschwerden würden ernst genommen und geprüft. Online-Bewertungen seien dabei ausdrücklich eingeschlossen. Und sie würden sowohl eng mit den zuständigen Behörden arbeiten, als auch in einem „kontinuierlichen Qualitäts- und Hygienedialog“ mit den Filialen stehen.

2018 hatte Lukas Podolski, Vereinslegende des 1. FC Köln und Fußballweltmeister, den ersten Dönerladen am Kölner Chlodwigplatz eröffnet. Seither entstanden zahlreiche Franchise-Filialen in Köln und Umland. (red)