Regisseur Sönke Wortmann„Mich interessiert diese WM in Katar gar nicht“

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Sönke Wortmann

Sönke Wortmann bei der Premiere von „Der Nachname“ in Köln.

  • Sönke Wortmann, 63, ist deutscher Regisseur und lebt in Düsseldorf. Ursprünglich wollte er einmal Fußballprofi werden
  • Ein aktueller Film „Der Nachname“ wurde am 9. Oktober in Köln gezeigt. Dort haben wir Wortmann zum Interview getroffen.
  • Erfolgreiche Filme von Wortmann sind etwa „Das Wunder von Bern“ und „Die Päpstin“, oder die Fußball-Dokumentation „Deutschland. Ein Sommermärchen“.

Köln – Herr Wortmann, am 20. Oktober ist Ihr neuer Film „Der Nachname“ im Kino erschienen. Sind Sie mit Ihrem Werk zufrieden? Ich bin sehr zufrieden. Der Film ist ja die Fortsetzung von „Der Vorname“ und ich war ein bisschen skeptisch, ob man da das Niveau erreichen könnte. Bei der Premiere haben wir nicht nur gemerkt, dass das geklappt hat, sondern ich habe auch Leute gesprochen, denen die Fortsetzung sogar besser gefallen hat.

Sind Fortsetzungen eine größere Herausforderung, weil es den Druck vom Vorgänger gibt, oder ist es einfacher, wenn man einen gewissen Rahmen hat?

Druck ist immer da, wenn ein Film herauskommt. Ich finde es einfacher, weil man die Figuren schon kennt. Wenn ich ein Drehbuch lese und mir vorstelle, dass ein bestimmter Satz von Christoph Maria Herbst gesprochen wird, weiß ich, dass das lustig wird. Wenn ich noch nicht weiß, wer das spielt, und das ist ja meistens so, dann steckt da viel mehr Arbeit hinter.

Ein Film, mit dem Sie damals vielen Menschen im Gedächtnis geblieben sind, war „Deutschland. Ein Sommermärchen“ über die Fußball-WM 2006. Dieses Jahr dreht Amazon Prime eine Dokumentation über die WM in Katar. Hätten Sie das auch gemacht?

Auf keinen Fall. Mich interessiert auch diese WM gar nicht – Im November, irgendwo in einem Land, wo es nicht wirklich eine Fußballtradition gibt. Dafür aber viele Menschenrechtsverletzungen.

Sie werden die WM auch nicht verfolgen?

Kaum. Aber wahrscheinlich werde ich mir die Halbfinals und das Endspiel dann schon angucken.

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Sie hatten angekündigt, 2022 viel Freizeit zu nehmen. Haben Sie das machen können, und was haben Sie gemacht?

Stimmt, ich wollte ein bisschen kürzertreten und habe in diesem Jahr keinen Film gedreht. Stattdessen bin ich viel gereist. Ich mache gerne Städtereisen und war in Paris und London und habe dort tolle Museen besucht.

Und nächstes Jahr geht es dann wieder richtig los?

Noch weiß ich nichts Konkretes. Es gibt ein paar Anfragen, aber bisher ist nichts dabei, wo ich sage, das muss ich unbedingt machen. Da muss ich mal die Entwicklung abwarten, wie gut die Drehbücher werden. Und es sitzen schon die Produzenten und der Autor von „Der Nachname“ zusammen und überlegen, ob man nicht eine Trilogie machen könnte aus diesem Thema. Arbeitstitel „Der Spitzname“.

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