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„Reim in Flammen“Poetry-Slammer kämpfen auf dem Rhein um den Sieg

3 min

Sie organisieren den Poetry Slam: Tim Hilgert (l.) von der KD und Jan Meissner vom „Reim in Flammen“-Team

Köln – In einer Woche sind die meisten KD-Schiffe zu einem Auswärtsspiel unterwegs – zum traditionellen Feuerwerkspektakel „Rhein in Flammen“. Acht Tage später heißt es auf dem größten Schiff dieser weißen Flotte, der MS Rheinenergie, dann „Reim in Flammen“. Beim Städtewettkampf zwischen Köln und Düsseldorf wollen jeweils vier Poeten aus beiden Städten ein sprachlichen Feuerwerk abliefern, um sich die Gunst des Publikums und letztendlich den Sieg für ihre Stadt zu sichern. „Bei unserem Poetry Slam steht das Wort stets im Mittelpunkt. Erlaubt ist alles, was die Sprache hergibt“, sagt Mitveranstalter Jan Meissner.

Der Kölner Grundschullehrer zählt schon seit zwölf Jahren mit zum Organisations-Team um die Moderatoren Benjamin Weiß und Florian Cieslik, das regelmäßig derartige „Poetry Slam“-Veranstaltungen in der Stadt organisiert. So schon ebenfalls zum Motto „Reim in Flammen“ seit Mai 2010 jeweils am letzten Dienstag eines Monats im Club Bahnhof Ehrenfeld, bei dem acht Poeten gegeneinander antreten und sich dem Votum des Publikums stellen. „Eine bunte Mischung mit einer ständig wachsenden Fangemeinde“, heißt es. Ein Abend im ausverkauften Stadtgarten vor einigen Jahren, bei dem unter anderen mit den Szenegrößen Sebastian 23, Philipp Scharrenberg und Tobias Kunze die Gewinner der deutschsprachigen Meisterschaften antraten, gilt bis heute als der größte Poetry-Slam-Event in Köln. Und im Gloria fanden zuletzt zwei Städte-Wettkämpfe statt. Doch beide Male mussten sich die Kölner Slam-Poeten ihren Kontrahenten aus Hamburg und Berlin geschlagen geben. Trotz Heimvorteil.

Städte-Rivalität hat Tradition

„Das soll und muss sich nun ändern“, sagt Meissner und lacht. „Es kann doch nicht sein, das wir Kölner uns auch den Düsseldorfern geschlagen geben.“ Da habe die Rivalität doch Tradition. Und dann heißt es Wort gegen Wort, Kölsch gegen Alt, Alaaf gegen Helau. Als Austragungsort des modernen Dichterwettstreits mit zugehöriger Party hat man sich für ein Schiff der Köln-Düsseldorfer entschieden. „Das passt doch prima“ sagt Meissner. „Als die KD bei uns angefragt hatte, haben wir nicht lange überlegt.“

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Angefragt bei den „Reim in Flammen“-Machern hatte KD-Veranstaltungsleiter Tim Hilgert. „Auf der Suche nach neuen kulturellen Programmpunkten war ich auf den Poetry Slam gestoßen. Und ein solches Wortgefecht Kölner gegen Düsseldorfer auf unserem Schiff und auf dem Fluss, der beide Städte miteinander verbindet, ist doch ein charmante Idee.“

Hilfsmittel sind verboten – es zählt das Wort

Und so treten bei der abendlichen Rundfahrt auf dem Rhein am 19. August (Sonntag) für Köln die Poetry Slammer Katinka Buddenkotte, Pauline Cebulla, Alexander Bach und Florian Cieslik an, der auch zum Orga-Team gehört. Aus der Landeshauptstadt reist ein reines Männer-Quartett an mit Helge Goldschläger, Jean-Philippe Kindler, Bernard Hoffmeister und Aylin Celik. Ausgefochten wird der Sieg in einer Vorrunde – danach scheiden pro Stadt zwei Teilnehmer aus – und einem Finale mit Zwei gegen Zwei.

Die Slam-Poeten haben jeweils fünf Minuten Zeit, das Publikum von ihrer Poesie zu überzeugen. „Es ist vergleichbar mit Hip-Hop-Battles, nur halt ohne Rhythmen“, sagt Meissner. „Hilfsmittel wie eine Gitarre oder zusätzlich eingespielte Musik sind verboten. Auch nicht selbst geschriebene Texte sind nicht zugelassen.“

Mit Poesie und Lyrik, auch mal als Rap, erzählen die Sprachkünstler wahre Begebenheiten aus ihrem Alltag oder auch mal sehr fiktionale Geschichten. Am Ende entscheiden die Zuschauer, welcher Vortrag ihnen am besten gefallen hat und welche Stadt siegreich von Bord geht.

„Reim in Flammen“ findet am Sonntag, 19. August, auf der MS Rheinenergie statt. Einlass am Anleger an der Altstadt: 18 Uhr. Abfahrt: 19 Uhr. Rückkehr: 21.30 Uhr. Eintrittskarten kosten im Vorverkauf 28 Euro, ermäßigt und für Studenten 20 Euro – telefonisch 0221/2583011 oder übers Internet.