Hoffnung für HändlerMiet- und Pachtverträge auf dem Großmarkt werden verlängert

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Das Großmarkt-Gelände in Köln-Raderberg gehört zum Planungsgebiet für die künftige Parkstadt Süd.

  • Oberbürgermeisterin Henriette Reker will die Verträge mit den Händlern auf dem Kerngelände verlängern.
  • Problematisch bleibt die Lage für Firmen auf dem ehemaligen „Aurelis-Gelände“.
  • Nun sollen Einzelgespräche mit den betroffenen Händlern geführt werden, um für sie Lösungen zu finden.

Raderberg – Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat den Händlern auf dem Großmarktgelände Planungssicherheit bis 2023 zugesichert. Nachdem das städtische Liegenschaftsamt einigen Händlern mitgeteilt hatte, keine Verträge mehr über 2020 hinaus verlängern zu wollen, war am Großmarkt Verunsicherung ausgebrochen.

Die Interessengemeinschaft hatte deutliche Kritik an der Stadtverwaltung geübt und den Verlust von 2.000 Arbeitsplätzen vorausgesagt.

Gleichzeitig machte im Rathaus die Spekulation die Runde, Reker und ihre zuständige Fachverwaltung würden den Plan beerdigen, den Großmarkt in Marsdorf neu zu bauen, wie es der Stadtrat mit breiter Mehrheit beschlossen hatte.

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„Nun sehen wir wieder Licht am Ende des Tunnels“, sagte Michael Rieke, Sprecher der Interessengemeinschaft der Großmarkthändler, nach einem Treffen im Rathaus. Reker hatte zusammen mit der für den städtischen Immobilienbesitz zuständigen Dezernentin Andrea Blome Vertreter der IG und der Industrie- und Handelskammer im Rathaus empfangen.

Miet- und Pachtverträge verlängert

Der einstündige Austausch habe ein „fundiertes Ergebnis hervorgebracht“, so das Presseamt der Stadt. Die Miet- und Pachtverträge mit den Händlern auf dem Kerngelände des Großmarkts würden verlängert. Problematisch bleibt die Lage für Firmen, die ihre Betriebe auf dem nördlich gelegenen ehemaligen „Aurelis-Gelände“ haben. Hier sollen die Planungen für die Parkstadt-Süd ohne große Verzögerung weitergehen. Man werde Einzelgespräche mit den betroffenen Händlern führen, um für sie Lösungen zu finden. Der „Dialogprozess“ solle weiter gehen, so Reker. Sie wolle die Sorgen der Händler ernst nehmen.

Diese streiten nicht nur für eine Vertragsverlängerung am heutigen Standort, sie wollen auch, dass die Planungen für den neuen in Marsdorf konkret werden. Die Stadt hatte neue Gutachten in Auftrag gegeben, unter anderem zu der Frage, ob ein neuer von der Stadt geförderter Großmarkt gegen das Beihilferecht der Europäischen Union verstößt. Dem Vernehmen nach liegen die Ergebnisse der Gutachter vor. Was genau in ihren Berichten drin steht, wissen jedoch nur wenige.

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Die SPD fordert von der Stadtspitze mehr Transparenz. „Die Gutachten, über deren Ergebnisse aktuell spekuliert wird, gehören unverzüglich auf den Tisch“, so Fraktionschef Christian Joisten. Nicht nur in der SPD heißt es, die Gutachten könnten als „Vorwand“ dafür genutzt werden, den Großmarkt-Plan platzen zu lassen. Dem soll Reker bei dem Treffen mit den Händlervertretern nun widersprochen haben. Man sei optimistisch, Lösungen für Marsdorf finden zu können, so der Großmarkt-Sprecher Rieke. „Auch wir wollen keinen Betrieb, der dauerhaft auf Subventionen angewiesen ist.“

Die Zeit, um den Start an neuem Standort vernünftig zu planen, werde jedoch langsam knapp. Man erwarte, dass die Stadtverwaltung den klaren Ratsbeschluss für den neuen Großmarkt in Marsdorf umsetze.

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