Kölner Restaurant-KetteBento-Box überarbeitet Speisekarte mit Rezepten von Oma Kimiyo

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Natascha Tessmann und der japanische Koch Takashi Witt.

Natascha Tessmann und der japanische Koch Takashi Witt.

Köln – Der 13. Geburtstag der Kölner Restaurant-Kette „Bento Box“ mit japanischen Spezialitäten ist eigentlich kein richtiges Jubiläum, doch für Mitbegründerin Natascha Tessmann (48) und ihr Team willkommener Anlass für eine Überarbeitung und Neuausrichtung der Speisekarte, die sich – gestaltet von ihrem Bruder Philip Grube – nun in neuem Design präsentiert. „Wir haben auf die verstärkte Nachfrage nach vegetarischen und veganen Speisen reagiert, die wir neu ins Angebot aufgenommen haben“, sagt Tessmann, die als Tochter einer Japanerin und eines Deutschen in Süddeutschland aufgewachsen ist. „Ich galt als das klassische bayrische Chinesenkind. Da wurde nie groß differenziert.“

Später zog die Familie um nach Köln und es folgten das Abitur am Gymnasium in Rodenkirchen und ein BWL-Studium. Nach einem längeren Japan-Aufenthalt bei der Verwandtschaft und vor allem bei Oma Kimiyo Sato in Tokio entstand im Juli 2002 die Idee mit drei Freunden (Tessmann: „Wir hatten alle keine Ahnung von Gastronomie“), das Bento-Box-Konzept zu starten: in einem Ladenlokal an der Breite Straße, in dem zuvor die Anzeigenannahme des „Kölner Stadt-Anzeiger“ untergebracht war. Die japanischen Spezialitäten rund um Sushi aller Art kamen an. Zwei Jahre später wurde am Ubierring in der Südstadt eine Filiale eröffnet – die erste mit einem Lieferservice. „Das habe ich anfangs alles mit meinem eigenen Auto erledigt“, erinnert sich Tessmann.

Es folgten weitere Läden an der Neusser Straße im Agnesviertel (2005), in München an der Leopoldstraße in Schwabing (2008), sowie 2011 an der Aachener Straße in Braunsfeld und am Karlsplatz in Düsseldorf. Inzwischen zählt der Familienbetrieb 250 Mitarbeiter aus 35 Nationen. Tessmann und ihr Team sind zudem bei Großveranstaltungen in der Köln-Messe im Einsatz, in den Kantinen von Bayer in Leverkusen und durch eine Kooperation mit dem 1. FC Köln („Alle in unserer Familie sind FC-Fans“) bei den Heimspielen im Business-Bereich im Rheinenergie-Stadion.

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Die FC-Spieler, vor allem die beiden Japaner Yuya Osako und Kazuki Nagasawa, gehören auch zur Stammkundschaft. So hatte kürzlich noch der Österreicher Philipp Hosiner alle Neuzugänge der Bundesliga-Mannschaft eingeladen, und auch Ex-FC-Star Lukas Podolski schaut bei seinen Köln-Aufenthalten immer wieder vorbei. „Der bestellt stets die japanische Version von Chicken Mc Nuggets. Das frittierte Hähnchenfilet heißt bei uns Karaage“, sagt Geschäftsführerin Karin Wächtler (46). Derlei Frittiertes oder auch das Steak Terijaki werden gerne von Männern bestellt, haben Tessmann und Wächtler beobachtet.

Frauen greifen eher zu herkömmlichen Sushis – oder in der letzten Zeit verstärkt zu Tofu-Shiritaki-Nudeln mit wenig Kalorien und einem geringen Kohlehydrat-Anteil, für die der aus den USA kommende Diät-Hype eine Nachfrage geschaffen hat. Für die besonderen Geschmacksnuancen der rund 100 kleineren und größeren Speisen auf der Karte sorgen Tipps und Rezepte der japanischen Großmutter. „Die ist inzwischen 102 Jahre alt. Sie ernährt sich gesund und trinkt viel grünen Tee.“ Den gibt es natürlich auch in der Bento Box – in der Originalversion, aber auch als Zutat in einem Cocktail oder Eis-Dessert.

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