Verkehrs-Chaos in Köln-MülheimNoch mehr Busse sollen das Veedel entlasten

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Die Diskussion um die Busschleife am Mülheimer Bahnhofsvorplatz geht in die nächste Runde.

Die Diskussion um die Busschleife am Mülheimer Bahnhofsvorplatz geht in die nächste Runde.

  • Die Nachbarschaft Mülheim Nord und der Umweltverband bringen Diskussionspapier ins Spiel

Köln-Mülheim –  Die Mülheimer Bezirksvertreter entscheiden bei ihrer nächsten Sitzung über zwei Verwaltungsvorlagen, die die Verlängerung vorhandener und die Inbetriebnahme von zusätzlichen Buslinien zum Inhalt haben. Ziel ist es unter anderem, die derzeit überlasteten Stadtbahnlinien zu entlasten. Jetzt sorgen die Nachbarschaft Mülheim Nord und die Arbeitsgemeinschaft (Arge) Umweltverbund Mülheim mit einer Denkschrift für zusätzliche Diskussionen.

Die Stadt schlägt vor, zur Entlastung verschiedener Bahnlinien ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 parallel fahrende Busse einzusetzen. Das soll mindestens so lange gelten, bis das Vorhaben, die Züge um zehn Meter zu verlängern, umgesetzt ist. Im Stadtbezirk Mülheim betrifft das die Linie 4. Ab Dezember ist demnach geplant, die Buslinie 155, die bisher von Stammheim über Dünnwald bis an die Stadtbahnhaltestelle Berliner Straße verkehrt, bis zum Wiener Platz mit einer Wendeschleife über die Danzierstraße zu verlängern. So würde dieser Bus zwischen der Leuchterstraße in Dünnwald und Mülheim parallel zur Stadtbahn fahren und diese entlasten.

Um weitere Fahrgäste aufzunehmen, ist von 2019 an die Inbetriebnahme einer Linie 174 geplant, die von der Donewaldsiedlung über die Leuchterstraße zum Wiener Platz verkehrt – wiederum die Linie 4 und die 155 ergänzend.

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Die Mülheimer Arge allerdings will mehr. „Wir schlagen vor, die Buslinie 434, die, von Bergisch Gladbach kommend, über Odenthal und Schildgen sowie die Leuchterstraße zum Wiener Platz fährt, möglichst bald bis zum Bahnhof Mülheim zu verlängern“, sagte Sprecher Heiner Schwarz. Das habe auch die Bezirksvertretung Mülheim bereits in einem Beschluss gefordert. Diese Lösung würde nicht nur die Linie 4 entlasten, sondern Fahrgäste beispielsweise aus Odenthal oder Schildgen direkt an die S-Bahn und den Eisenbahn-Regionalverkehr anbinden. Schwarz: „Niemand müsste an der Leuchterstraße umsteigen.“

Schwarz schlägt vor, den Bus 434 von der Markgrafenstraße in die neue Verbindung zur Schanzenstraße – eine Verlängerung der Von-Sparr-Straße – durch die Schanzenstraße, die Carlswerkstraße und die Bergisch Gladbacher Straße in die Montanusstraße zu führen. Kurz vor der Einmündung Frankfurter Straße müsste eine Endhaltestelle eingerichtet werden, von der aus der Bus über den Wiener Platz und den Clevischen Ring wieder zur Markgrafenstraße kommt.

Die Arge verfolgt am Bahnhof Mülheim aber noch ein weiteres Ziel: Sie möchte die Buslinie 150, vom Odysseum in Kalk, über Auenweg, dem Wiener Platz, der Schanzenstraße, der Carlswerkstraße und Buchheim kommend, ebenfalls am Bahnhof Mülheim endend, aus der Rüdesheimer Straße raushalten. Bisher dienen sie und die Wiesbadener Straße als Wendeschleife, wogegen viele Anwohner mehrfach erfolglos demonstriert haben. „Warum lassen wir die 150 nicht über die Montanusstraße zur Bergisch Gladbacher Straße und weiter zur Carlswerkstraße zurückfahren“, schlägt Schwarz vor.

„Wir beschließen jetzt erst einmal nur über Linien, die von der KVB angeboten werden – in diesem Fall die 155 und 174“, bemerkte Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs. Die Linie 4 müsse unbedingt entlastet werden: „Die ist immer rappelvoll.“ Die anderen Vorschläge findet er aber genauso interessant und diskussionswürdig. Doch da die 434 ein Angebot des Rheinisch Bergischen Busunternehmens Wupsi sei, müsse das mit den Partnern der Kölner Verkehrs-Betriebe und mit den Nachbargemeinden entschieden werden. Ähnlich sieht es Horst Noack (SPD), Mitglied es Verkehrsausschusses im Rat: „Wir wollen ebenso eine Verlängerung der Linie 434 zum Mülheimer Bahnhof und werden die Arge-Vorschläge aufgreifen.“

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