Köln – Herr Corneth, Sie sind seit 49 Jahren Mitglied der CDU und haben etliche Wahlen miterlebt, mit Höhen und Tiefen für Ihre Partei. Warum sind Sie dieses Mal besonders besorgt?
Franz-Xaver Corneth: Ich weiß, dass eine Europawahl keine Kommunalwahl ist, für Köln wichtige Themen wie Wohnungsbau und der Bau neuer Schulen spielten beispielsweise keine Rolle. Wenn aber die CDU im Stadtteil Ehrenfeld nur noch 9,22 Prozent holt und die Grünen mehr als 46 Prozent bekommen, dann lässt sich in dem Ergebnis auch ein bisschen die Situation in Köln ablesen.
Was wollen Sie damit sagen?
Ich sehe mich in meiner Einschätzung bestärkt, dass in Köln die Politik der Grünen wahrgenommen wird, die der CDU dagegen viel zu wenig. Für eine Volkspartei ist das ohnehin schwieriger. Wir müssen Ökologie, Ökonomie und Soziales in Einklang bringen. Den Bürgern müssen wir besser als bisher verdeutlichen, was CDU-Politik ist.
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Ihr Parteivorsitzender Bernd Petelkau hat angekündigt, die CDU werde Reker erneut unterstützen, sofern sie eine zweite Amtszeit anstrebt.
Wer sagt eigentlich, dass die Amtsinhaberin selber das entscheiden wird? Wichtigster Akteur in diesem Zusammenhang sind die Grünen, das ist im Moment einfach so.
Franz-Xaver Corneth ist Vorsitzender des Mietervereins Köln. Der frühere Gewerkschaftssekretär ist Ehrenvorsitzender der CDA im Bezirk Mittelrhein, der Interessenvertretung der Arbeitnehmer in der CDU. Derzeit hat er keine Parteiämter.
