Wellerman-Song op KölschKölner Wirte singen vereint: „Wir halten's nicht mehr aus!"

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Michel Regen

Wenn der Köbes dank Corona im Regen steht: Michel Ellmann vom Lommerzheim im Video.

Köln – Was hat ein uraltes neuseeländisches Walfängerlied mit kölschen Kneipenwirten zu tun? Erstmal nichts, möchte man meinen. Bis vor wenigen Tagen hätte man diese Antwort auch stehenlassen können. Doch seit Donnerstag gibt es eine neue Fassung des Chartstürmers aus Großbritannien: „Wir halten’s nicht mehr aus“ heißt die kölsche Antwort auf den Wellerman“-Song.

Anders als der ehemalige schottische Postbote Nathan Evans, der mit seiner Interpretation des 100 Jahre alten Liedes einen regelrechten Shanty-Hype im Netz entfachte, hat Michel Ellmann sich bisher musikalisch noch nicht mal in einer Karaoke-Bar ausprobiert, sondern „höchstens mal an Karneval mitgeträllert“, erzählt der stolze Lommerzheim-Köbes, der dem Wellerman op Kölsch (s)eine Stimme gegeben hat.

Kölner Wirte: Wellerman-Song ist Geste an unsere Gäste

Um die Gäste der Deutzer Kultkneipe während der Corona-Abstinenz bei Laune zu halten, hatte der 39-jährige zunächst die Idee, für die Facebook-Gruppe „Lommerzheim reloaded“ einen Gute-Laune-Song aufzulegen. Als Ehefrau Mirjam den Ohrwurm „Wellerman“ als denkbare Melodie ins Spiel brachte, begann in Ellmanns Kopf ein größerer Plan zu reifen: Warum nicht ein gemeinsames Projekt mit mehreren kölschen Wirten; gewissermaßen als Geste an die Gäste, „dass wir noch da sind, und dass wir die genauso vermissen, wie die uns", dachte er sich und schrieb einen Liedtext.

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Intro Alle 02

Alle beteiligten Wirte wurden separat gedreht.

Als sie von der Idee hörten, sprang eine Handvoll befreundeter Kollegen oder Betriebsleiter wie Olaf Wolf (Bei Oma Kleinmann), Olaf Goebbels (Em Kölsche Boor)), Ulrich Vogt (Umleitung), Alexander Manek (Haus Unkelbach), Markus Werker (Lommerzheim) sowie Martin Schlüter (Reissdorf am Hahnentor) sofort mit ins Boot. Und nachdem Andreas Melzer Begeisterung für die Idee und den Song signalisiert hatte, stand die Kölsch-Fraktion schon wenige Tage später corona-konform in Melzers Musikstudio an der Mülheimer Schanzenstraße und spielte den Song ein. Der Lommerzheim-Köbes ist voll des Lobes über seine Refrain-Singer und auch von sich selber „wirklich positiv überrascht“.

Kölscher Wellerman-Video auf Youtube und anderen Social-Media-Kanälen

Der Plan, „unseren Gästen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern“, was man nach Meinung Ellmanns „in dieser wunderbaren Stadt am besten mit Musik“ schafft, scheint aufgegangen zu sein. Spätestens wenn man die Truppe klatschend auf dem Dach des Music Store sieht, möchte man mitsingen: „Schnell muss es voran gehn, wir halten’s nicht mehr aus!“

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Das kann man jetzt auch; denn seit 15 Uhr ist das Video auf den bekanntesten Social-Media-Kanälen wie Youtube zu sehen. Übrigens: Von der zündenden Idee bis zur Fertigstellung des Videos vergingen gerade mal zwei Wochen, berichtet Ellmann. Da soll noch mal jemand sagen, in dieser Stadt ginge nix voran.

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