Museum für Ostasiatische KunstNeue Direktorin startet nach Hängepartie

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Shao-Lan Hertel

Shao-Lan Hertel

Obwohl die langjährige Direktorin des MOK im Oktober 2022 in den Ruhestand ging, gelang es der Stadt Köln erst jetzt, eine Nachfolgerin zu präsentieren: Shao-Lan Hertel soll am 1. Juli 2023 starten.

Neue Direktorin des Kölner Museums für Ostasiatische Kunst (MOK) soll Shao-Lan Hertel werden. Oberbürgermeisterin Henriette Reker wird sie einer Information der Stadt zufolge dem Hauptausschuss vorschlagen. Die Zustimmung soll per Dringlichkeitsentscheidung erfolgen, damit  Hertel ihren Dienst bereits am 1. Juli 2023 antreten kann.

Die Direktorenstelle war seit mehr als sechs Monaten unbesetzt. Im Oktober 2022 schied die langjährige Direktorin Adele Schlombs aus dem Amt, um ihren Ruhestand anzutreten.  Erst im Juni 2022 schrieb die Stadt Köln die Direktorenstelle aus, mit einer einzigen Annonce und ungewöhnlich kurzer Bewerbungsfrist. Schon damals war eine Vakanz auf der Direktorenstelle abzusehen.

Das Museum für Ostasiatische Kunst ist ein Juwel der Kölner Museumslandschaft
Henriette Reker

Shao-Lan Hertel studierte Ostasiatische Kunstgeschichte und Sinologie in Berlin, Paris und Peking. Sie arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Gastprofessorin an der Freien Universität Berlin, wo sie zuletzt den Lehrstuhl für Ostasiatische Kunstgeschichte vertrat.

Alles zum Thema Henriette Reker

Mit ihrer Spezialisierung in chinesischer Schrift- und Tuschekunst der späten Kaiserzeit, Moderne und Gegenwart verbrachte sie mehrjährige Forschungsaufenthalte an der Nationalen Kunstakademie, Hangzhou, sowie der Akademie für Kunst und Design der Tsinghua Universität, Peking. Ab 2018 war sie in der Sammlungsabteilung des Tsinghua University Art Museum, Peking, wissenschaftlich und kuratorisch tätig, unter anderem als J. S. Lee Memorial Fellow der Bei Shan Tang Foundation.

„Mit Shao-Lan Hertel haben wir nicht nur eine Expertin aus dem Bereich der ostasiatischen Kunst gewinnen können, sondern auch eine Persönlichkeit, die dem Kölner Haus mit frischem, unverstellten Blick begegnet. Das 1913 eröffnete Museum für Ostasiatische Kunst ist ein Juwel der Kölner Museumslandschaft und verdient es, mit sicherer Hand in eine neue, zukunftsgewandte Ära geführt zu werden“, so Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Kulturdezernent Stefan Charles sagt: „Ich bin überzeugt, dass Shao-Lan Hertel das MOK als einen lebhaften und äußerst relevanten Ort in der Kölner Museumslandschaft weiter voranbringen wird. Sie steht für eine neue Generation von Museumsmacher*innen und ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit. Unsere gemeinsame Aufgabe wird es sein, die internationale Positionierung des Hauses noch mehr zu stärken.“

„Als gebürtige Rheinländerin freue ich mich sehr, meine langjährige, internationale Erfahrung mit nach Köln zu bringen“, so Hertel. „Ich möchte hier die lokalen und globalen Kunst- und Kulturnetzwerke ausbauen und zeigen: Das MOK ist ein wichtiger Teil dieses dynamischen Standorts mit seiner dichten und reichen Kulturlandschaft. Ich freue mich sehr auf die Aufgabe, die Weichen für die Weiterführung des Museums und sein kulturelles Erbe mitzugestalten und hierbei neue Potenziale und Synergien zu entfachen.“

Das MOK wird künftig in Form einer Co-Direktion geleitet. Neben  Hertel als wissenschaftlicher Direktorin wird eine geschäftsführende Direktion eingerichtet. Dieses Modell wird zeitgleich auch im Rautenstrauch-Joest-Museum eingeführt. Bis zum Abschluss des regulären Ausschreibungsverfahrens soll die neu geschaffene Stelle der geschäftsführenden Leitung beider Häuser nach Angaben der Stadt interimistisch besetzt werden.

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