Abschluss-Konzert in KölnPeter Maffay feiert Tour-Ende in der Lanxess-Arena

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Peter Maffay genießt seinen Auftritt vor mehr als 14.000 Fans.

Köln – „Was für ein unfassbarer Abend. Ich freue mich, dass das in Köln passiert“, sagte Peter Maffay (68) gleich mehrfach und blickte mit großen Augen rund um die restlos gefüllten Ränge in der Lanxess-Arena. Mit einem rauschenden Finale feierten Maffay und seine Band dort den Abschluss der aktuellen „MTV-Unplugged“-Tour und ließen es noch einmal so richtig krachen.

Drei Stunden wurde gerockt – von „Bring mich nach Haus“ bis „Freiheit, die ich meine“ und dann noch die Zugaben. Und die 14.200 Fans in der mit bestuhltem Innenraum ausverkauften Lanxess-Arena – kurz vor dem Konzert hatten es von Hallen-Chef Stefan Löcher noch für Maffay und seine Kölner Konzertveranstalter Roland „Balou“ Temme den „Sold Out“-Award gegeben – sprangen immer wieder aus den Sitzen, um zu klatschen, zu singen und zu tanzen.

Unterstützung von Wolfgang Niedecken

Dass Maffay mit einigen Gästen auf der Bühne unterwegs war – so mit Johannnes Oerding („Leuchtschrift“) und Tony Carey („Room with a view“) wusste man ja schon vorher, aber für Köln legte Maffay dann nochmals etwas drauf. Bap-Frontmann Wolfgang Niedecken stand plötzlich mit seiner Gitarre neben Maffay und verriet, dass man „schon viel zusammen erlebt“ habe. So hatte Niedecken in Maffays Studio ein Album produziert und sich für weitere Aufnahmen auch dessen halbe Band ausgeliehen.

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Maffay und seine Band ließen es noch einmal so richtig krachen.

Als beide dann halb englisch, halb kölsch den Bruce Springsteen-Klassiker „Hungry Heart“ anstimmten und dann noch „Verdamp’ lang her“ nachschoben, tobte die Halle. Genauso wenig später bei Maffays Duett mit Katie Melua, die für einen Song aus der Tabaluga-Geschichte („Ich möchte niemals erwachsen werden“) extra aus London eingeflogen war und wohl passend zum kleinen Drachen ein giftgrünes Kleid trug. „Ich hatte ihr angeboten ihren Part auf englisch zu singen, aber sie wollte es unbedingt auf deutsch machen“ erzählte Maffay.

Tolle Version von „Über sieben Brücken musst du geh’n“

Auch seine anderen Gäste wurden gefeiert. Bei dem politischen und immer noch aktuellen Song „Eiszeit“ übernahm Frank Dietz, ein Musiker aus Maffays allererster Kapelle, das Gitarren-Solo. Laith al-Deen mischte bei zwei Titeln mit („Samstag Abend“, „Sonne in der Nacht“) und aus dem Background-Trio durften die beiden Kölnerinnen auch jeweils einmal nach vorne mit an die Bühnenrampe. Charly Klauser, ansonsten Schlagzeugerin bei Rockemariechen und der Showband von Carolin Kebekus, sang bei „Leuchturm“ mit und Linda Teodosiu, 2005 bei DSDS im Halbfinale ausgeschieden, bei so „So schön“.

Da war auch Jungstar Oerding mit von der Partie, der von Maffay „als fast schon zur Band gehörig“ geadelt wurde und bei mehreren Titeln mitsang. So bei einer wunderschönen Version von „Über sieben Brücken musst du geh’n“. Da gab es lang anhaltende stehende Ovationen.

Ebenso für Maffays leicht ironischen Rückblick auf seine Zeit als Schlagerstar: „So bis du“ und „Du“. Auch das ist inzwischen verdamp’ lang her, aber es passte genau in diesen Abend. Einen Abend, bei dem Maffay seine Fans auf ein vielschichtige musikalische Reise mitnahm, so wie er es schon im zweiten Lied angekündigt hatte: „Im freien Fall durch das gelobte Land, kein Plan B und kein Notausgang“.  

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