Organisatoren von Pride-Paraden wie dem Christopher Street Day bemerken rückläufiges Sponsoring durch US-Unternehmen. „Auch deutsche Unternehmen werden unter Druck gesetzt“, klagte Carolin Kebekus in ihrer ARD-Show.
Abkehr von Pride-ParadenCarolin Kebekus greift Unternehmen an

Carolin Kebekus machte sich in ihrer Sendung für die Unterstützung von Pride-Paraden stark. (Bild: WDR / Ben Knabe)
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Im Juni wird der „Pride-Month“ gefeiert - für Vielfalt, Toleranz und gegen Diskriminierung. An dieses Ansinnen erinnerte Carolin Kebekus in der aktuellen Ausgabe ihrer ARD-Comedy-Show aus kritischem Grund: Diskriminierung, sagte die Gastgeberin der „Carolin Kebekus Show“, nehme „bedenkliche Ausmaße an“.
Verantwortlich für die Verschärfung der Lage macht sie Donald Trump, der seit seinem zweiten Amtsantritt als US-Präsident per Dekret einen Kulturkampf gegen „Diversity, Equity, Inclusion“-Programme entfacht hat, also gegen staatliche Programme für Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion. Trump mache weltweit Druck, nahm Kebekus in ihrer Show Bezug auf entsprechende Meldungen: „Viele Unternehmen wurden weltweit dazu aufgefordert, ihr Engagement für Gleichberechtigung, Vielfalt und Integration einzuschränken.“
Pride? „Aber nur, wenn es dem Geschäft nicht schadet“
Das wirke sich auch auf Deutschland aus. Zuletzt hatte „Der Spiegel“ berichtet, dass Pride-Paraden in Deutschland rückläufiges Sponsoring durch US-Firmen und ihrer deutschen Ableger beklagen. Unter anderem hätten amerikanische Unternehmen ihre Unterstützung der Christopher Street Days in Köln, München und Berlin aufgegeben. Dazu hatte „Der Spiegel“ bereits im April enthüllt, dass die amerikanische Botschaft Auskunft auch von deutschen Unternehmen verlangt hat, ob sie sich an das vom US-Präsidenten verfügte Verbot von Diversitätsprogrammen halten.
„Auch deutsche Unternehmen werden unter Druck gesetzt“, klagte Kebekus in ihrer ARD-Sendung. Dass dies Wirkung zeige, kritisierte die Komikerin und Moderatorin deutlich. Für Diversität und Inklusion würden manche Unternehmen „vielleicht irgendwann mal wieder“ eintreten, aber offenbar „nur, wenn es dem Geschäft nicht schadet“.
Carolin Kebekus' Fazit: „Wenn die Wirtschaft die Menschen bei diesen Pride-Paraden immer weniger supportet, müssen wir als Gesellschaft das umso mehr tun. Egal ob ihr queer seid oder einfach nur solidarisch: Geht zu einem CSD!“ (tsch)