„Überlegen, was man sagen darf“Simone Thomalla sieht die heutige Zeit kritisch – Vergleich mit der DDR

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Simone Thomalla und Sophia Thomalla bei der „Ein Herz für Kinder“-Gala.

Simone Thomalla mit ihrer Tochter Sophia Thomalla bei der „Ein Herz für Kinder“-Gala. (Archivbild)

Der Fernsehstar gab ein Interview im Vorfeld der neuen Staffel der Fernsehserie „Frühling“.

Mit einer über 40-jährigen Schauspielkarriere ist Simone Thomalla (58) eine der bekanntesten Persönlichkeiten des deutschen Fernsehens. Bekannt wurde sie insbesondere durch ihre langjährige Rolle als Kommissarin Saalfeld im Leipziger „Tatort“.

Seit mehr als zehn Jahren ist sie zudem regelmäßig in der in Oberbayern spielenden ZDF-Serie „Frühling“ zu sehen, wo sie die schlagfertige Dorfhelferin Katja Baumann verkörpert. Ab Sonntag (4. Februar) wird die neue, 13. Staffel im Fernsehen ausgestrahlt.

Simone Thomalla wünscht sich „mehr Leichtigkeit“ beim Thema Feminismus

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur „teleschau“ äußerte sich die Schauspielerin, die auf die 60 zugeht, zur Wahrnehmung von Frauen im „besten Alter“ und den Veränderungen im vergangenen Jahrzehnt: „Wir sind schon allein durch ‚me too‘ alle sehr feministisch unterwegs. Das ist mir manchmal ein bisschen zu sehr mit der Brechstange. Ich war schon immer eine Frauenfrau. Dafür muss ich kein großes Schild vor mir hertragen.“

Die Mutter von Sophia Thomalla wünscht sich bei diesem Thema „generell mehr Leichtigkeit“. Alles sei zu verkrampft und gegeneinander gerichtet. Sie merkte an, dass der Feminismus, der ursprünglich für Frauen gedacht war, sich oft auch gegen Männer richte. Thomalla empfindet die gesamte Stimmung zwischen Männern und Frauen und in der Gesellschaft als „zu aggressiv“.

Simone Thomalla äußert sich besorgt über heutige Zeit

Simone Thomalla bei einer Filmpremiere im April 2017.

Simone Thomalla bei einer Filmpremiere im April 2017.

Thomalla äußerte darüber hinaus ihre Besorgnis über die heutige Zeit, in der man sich überlegen müsse, was man sagen dürfe und verglich dies mit ihren Erfahrungen in der DDR. Dass sie in einem freien, demokratischen Land wieder solche Einschränkungen erleben müsse, finde sie erschreckend und denke, dass vielleicht wieder mehr öffentlicher Protest notwendig sei.

Man fängt an, zu überlegen, was man sagen darf.
Simone Thomalla im Interview zur „teleschau“

Thomalla gehört mit über 70 Film- und Fernsehrollen zu den beliebtesten Schauspielerinnen Deutschlands. Zuletzt war sie am 29. Januar auch als Stargast in der Quizsendung „Wer weiss denn sowas?“ an der Seite ihrer Schauspielkollegin Katrin Sass („Good Bye, Lenin!“) zu sehen.

In ihrer Paraderolle als „Tatort“-Ermittlerin Eva Saalfeld debütierte Thomalla im Mai 2008 in der 700. Folge des Dauerbrenners „Todesstrafe“. Bis 2015 verkörperte sie an der Seite von Martin Wuttke in 21 Folgen das Leipziger Ermittlerduo Saalfeld und Keppler für den MDR-„Tatort“. (jag)

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