AbtreibungErzbistum Köln erklärt sich zu Donum Vitae

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woelki r.m.

Kardinal Woelki

Köln – Mit denen, um die es geht, will das Erzbistum Köln möglichst wenig zu tun haben. Den Namen „Donum Vitae“ jedenfalls meidet eine Stellungnahme zum künftigen Umgang mit der von Katholiken getragenen Schwangerenhilfe konsequent und spricht stattdessen nur von einem „privaten Verein“. Und vor wenigen Tagen erst verschwand ein Report über Donum Vitae nach kurzer Zeit von der Webseite des „domradio“ – auf „höchste Weisung“, wie es heißt, sprich: Order von Kardinal Rainer Woelki.

Die 200 Beratungsstellen von Donum Vitae stellen – anders als Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft – den „Schein“ als Nachweis der gesetzlich vorgeschriebenen Konfliktberatung vor einer straffreien Abtreibung aus. Einen jahrzehntelangen Streit über diese Praxis hat Kardinal Reinhard Marx mit einem Brief an das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) beizulegen versucht. Darin erkennt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz an, dass auch Donum Vitae sich erfolgreich für den Lebensschutz engagiere. Ein bundesweites Beschäftigungsverbot für ehemalige Donum-Vitae-Beraterinnen von 2006 erklärt Marx für hinfällig.

Weihbischof reagiert mit „Klarstellung“

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Darauf hat nun der Kölner Weihbischof Ansgar Puff mit einer eigenen „Klarstellung“ reagiert. Jede Donum-Vitae-Beraterin, die im Erzbistum tätig werden wolle, müsse sich von der Konfliktberatung mit Schein distanzieren und sich auch öffentlich „vollumfänglich“ mit dem kirchlichen Beratungskonzept einverstanden erklären. Eine Kooperation der verschiedenen Stellen schließt Puff aus. „Donum Vitae ist weiterhin eine Vereinigung außerhalb der katholischen Kirche“.

Damit wiederholt er eine Aussage der Bischöfe, die 2006 auch im Amtsblatt des Erzbistums veröffentlicht wurde. Sie lag dem ZdK und den Donum-Vitae-Aktiven besonders schwer im Magen, weil diese sich in ihrem Tun als Teil der Kirche verstehen. Während die Bischofskonferenz die Erklärungen aus Köln nicht kommentieren wollte, deutete ZdK-Präsident Thomas Sternberg sie im Sinne von Kardinal Marx. Wenn das Erzbistum Köln für eine Anstellung „das unbedingte »Ja« der Kirche zum Leben“ voraussetze und erkläre, dies widerspreche nicht der Position von 2006, hätten Donum-Vitae-Beraterinnen ihre Chance.

Die Donum-Vitae-Vorsitzende Rita Waschbüsch sprach von einer „gewissen Kleinkariertheit“ der Kölner, die sie aber „nicht zu hoch hängen“ wolle. Indem Puff sich hinter Marx’ Lob für die Arbeit von Donum Vitae stelle und die allen gemeinsame Verpflichtung auf den Schutz des ungeborenen Lebens anerkenne, sei die Ausschluss-Erklärung von 2006 auch aus ihrer Sicht überholt.

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