Krieg in IsraelGrünen-Politiker sieht in Deutschland „signifikant verschärfte“ Sicherheitslage

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Konstantin von Notz (Bündnis 90/Die Grünen) spricht im Bundestag zum Thema Sicherheit informationstechnischer Systeme.

Konstantin von Notz (Bündnis 90/Die Grünen) spricht im Bundestag. (Archivfoto)

Der Grünen-Abgeordnete Konstantin von Notz mahnt, vor dem Hintergrund des Israel Kriegs, zu mehr Wachsamkeit in Deutschland.

Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz hat sich angesichts des Krieges in Israel nach dem Hamas-Angriff besorgt über die Sicherheitslage in Deutschland geäußert. Die bereits zuvor unter anderem wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine „durchaus angespannte“ Sicherheitslage habe sich „durch die jüngsten Entwicklungen noch einmal signifikant verschärft“, sagte der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).

Gerade hinsichtlich des Schutzes jüdischer Einrichtungen, aber auch des aktuellen Demonstrationsgeschehens sei es „zwingend notwendig, sehr wachsam zu bleiben“, sagte von Notz.

Hamas-Angriff auf Israel verändert die Sicherheitslage

Am Montag stellen sich mehrere zuständige Behörden in einer öffentlichen Anhörung den Fragen des für die Geheimdienstkontrolle zuständigen Bundestagsgremiums, darunter die Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, des Bundesnachrichtendienstes sowie des Bundesamtes für den Militärischen Abschirmdienst. Die Sicherheitslage in Deutschland infolge des Hamas-Angriffs auf Israel dürfte dabei zu den zentralen Themen zählen.

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„Wir müssen höllisch aufpassen, dass die derzeitige Situation nicht von anderen Protagonisten, die unsere Sicherheit bedrohen, ausgenutzt wird“, sagte von Notz. Er denke hierbei an die Nachrichtendienste anderer Länder, die „seit langem versuchen, unsere Demokratie bewusst zu destabilisieren“. Aber auch der „organisierte Rechtsextremismus und -terrorismus“ sei eine Gefahr.

Von Notz: Deutschland muss stärker durchgreifen

In diesem Zusammenhang forderte von Notz, Einrichtungen wie das Islamische Zentrum in Hamburg müssten endlich geschlossen, Akteure wie die Iranischen Revolutionsgarden „stärker in den Blick genommen“ und ihre Aktivitäten „rechtsstaatlich effektiv unterbunden“ werden.

Teilnehmer einer pro-palästinensischen Kundgebung vor dem Hauptbahnhof tragen palästinensische Flaggen. Trotz Verbots der Veranstaltung versammelte sich eine Gruppe von Demonstranten, die Polizei reagierte mit Festnahmen. Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel kam es deutschlandweit zu zahlreichen Reaktionen.

Teilnehmer einer pro-palästinensischen Kundgebung in Hamburg. (Archivfoto)

Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet. Die mutmaßlich vom Iran finanzierte Hamas feuerte tausende Raketen ab und drang mit hunderten Kämpfern nach Israel ein. Hamas-Kämpfer richteten in mehreren Orten in Südisrael ein Blutbad an und verschleppten Menschen in den Gazastreifen.

Pro-palästinensische Versammlungen werden untersagt

Als Reaktion nahm die israelische Armee den Gazastreifen unter Dauerbeschuss und riegelte das Palästinensergebiet vollständig ab. Die Lieferung von Treibstoff, Lebensmitteln und Trinkwasser wurde gestoppt. Am Sonntag wurde die Wasserversorgung im Süden des Gazastreifens wiederhergestellt.

In mehreren deutschen Städten waren in den vergangenen Tagen vor dem Hintergrund des Hamas-Großangriffs auf Israel mehrere pro-palästinensische Versammlungen untersagt worden. Unmittelbar nach dem Hamas-Angriff am 7. Oktober hatte es in Berlin-Neukölln Jubelfeiern gegeben. (dpa)

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