Neuer Corona-Impfstoff ab SeptemberGrünen-Gesundheitspolitiker: Tragen von Schutzmasken im Herbst „sinnvoll“

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Janosch Dahmen, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/die Grünen, spricht bei der Sitzung des Bundestags. (Archivbild)

Janosch Dahmen, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/die Grünen, spricht bei der Sitzung des Bundestags. (Archivbild)

Mit Blick auf die Entwicklung auf der Südhalbkugel, wo Infektionszahlen deutlich ansteigen, empfiehlt der Politiker das Maskentragen.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Janosch Dahmen, hat empfohlen, im Herbst wieder Masken zu tragen. „Um sich vor akuten Atemwegserkrankungen zu schützen, kann es auch in diesem Herbst sinnvoll sein, in Pflegeeinrichtungen, Kliniken und anderen Teilen des Gesundheitswesens eine Schutzmaske zu tragen“, sagte Dahmen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag).

„Es mehren sich Hinweise, dass in der kommenden Herbst-Winter-Saison die Belastung im Gesundheitswesen aufgrund von akuten respiratorischen Infektionen wieder deutlich zunehmen könnte“, fügte er hinzu.

Corona: Grünen-Politiker empfiehlt Maskentragen im Herbst

Der Gesundheitsexperte verwies dazu auch auf die aktuelle Entwicklung auf der Südhalbkugel, wo die Infektionszahlen mit Grippe und Corona-Erkrankungen deutlich angestiegen seien. In Vorbereitung auf den Herbst müssten die Corona-Fall-Zahlen wieder deutlicher in den Blick genommen werden, sagte der Grünen-Politiker.

„Es ist wichtig, die hiesigen Frühwarnsysteme - wie etwa die Auswertung von Abwasserdaten und Referenzpraxen - eng im Auge zu behalten, um einen kritischen Anstieg frühzeitig zu erkennen.“ Weiterhin sollten ältere Menschen und Risikopatienten nach Rücksprache mit ihren Ärzten ihren Impfschutz auffrischen, riet er. Das betreffe insbesondere auch die Grippeschutzimpfung.

Omikron-Variante: Neuer Corona-Impfstoff ab September 

Laut dem Apothekerverband Nordrhein wird der neue, an die Subvariante Omikron XBB.1.5 angepasste Corona-Impfstoff ab dem 18. September in den Praxen erhältlich sein. „Die Apotheken können bis 12. September die Bestellungen für die Arztpraxen und für selbst benötigte Impfstoffe beim pharmazeutischen Großhandel aufgeben“, sagte Thomas Preis, Chef des Verbands, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitag). „Nach der Auslieferung ab 18. September stehen die Impfstoffe Arztpraxen und Apotheken zur Impfung zur Verfügung“, ergänzte er.

Für den neuen Impfstoff des Herstellers Biontech hatte die europäische Arzneimittelbehörde Ema zuvor grünes Licht gegeben. „Arztpraxen und Apotheken bereiten sich auf einen intensive Impfkampagne im Herbst vor“, sagte Preis.

Die Terminvergabe bleibe indes kompliziert: „Leider wird es zunächst doch noch keine Einzelimpfungen geben. Weiterhin werden die eher unpraktischen Vials mit sechs Impfdosen zur Auslieferung kommen. Angebrochene Vials müssen nach Anbruch innerhalb von zwölf Stunden verimpft werden“, sagte Preis.

RKI registriert Anstieg der gemeldeten Infektionsfälle

Digitale Impfzertifikate können laut Preis in Apotheken weiterhin ausgestellt werden, das System wurde nicht abgeschaltet. „Allerdings ist die Ausstellung nur noch auf Selbstzahlerbasis möglich“, sagte Preis. „Die Vergütung für Impfzertifikate betrug zuletzt 6 Euro.

Das Robert Koch-Institut (RKI) registriert derzeit ein Ansteigen der gemeldeten Infektionsfälle - wenn auch auf niedrigem Niveau. „Es gibt wieder höhere Infektionszahlen, es gibt auch wieder mehr Covid-positiv getestete Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen“, sagte auch der Vorstandsvorsitzende der Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, der „Rheinischen Post“ zu Beginn der Woche. Von einer neuen Corona-Welle wollte Gaß derzeit jedoch noch nicht sprechen. Mit zunehmenden kühleren Temperaturen rechnet der DKG-Vorsitzende jedoch mit vielen anderen Erkrankungen. (afp)

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