NRW-Koalition uneinigLaumann lehnt Stamps Lockerungsplan ab

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Laumann Corona

Karl-Josef Laumann  (CDU) lehnt die Pläne seinen Kabinettskollegen Joachim Stamp (FDP) ab.

Düsseldorf – NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat Pläne, die Corona-Beschränkungen in einem Stufen-Plan zurückzufahren, zurückgewiesen. Es sei jetzt klug, weiter „auf Sicht zu fahren“, sagte der CDU-Politiker am Montag vor Journalisten in Düsseldorf. Er könne nicht sagen, wie die Infektionslage in drei, vier oder sechs Wochen in NRW aussehen werde. Man habe bislang auf Veränderungen immer „vernünftig reagiert“, sagte Laumann. Er teile die Meinung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass man gut beraten sei, derzeit noch „sehr vorsichtig“ zu sein. Der Vize-Ministerpräsident von NRW, Joachim Stamp, hatte am Freitag hat einen Fünf-Stufen-Plan zum Ausstieg aus dem Corona-Lockdown vorgelegt.

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Der Lockdown führe zu gesellschaftlichen Problemen, „die bei unüberlegter Fortsetzung zu irreparablen Schäden führen werden“, hatte der FDP-Politiker gewarnt. Stamp schlug vor, Mitte Februar zum Präsenzunterricht an Grundschulen zurückzukehren. Bei weiter sinken Inzidenzwerten sollten auch der Außensport für Kinder und Friseurbesuche bei fester Terminvergabe erlaubt werden. Laumann sagte, er nehme die Vorschläge „mit Interesse zur Kenntnis. Es stelle sich aber „die Frage der Umsetzbarkeit“.

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Corona-Lage in NRW derzeit „sehr entspannt“

Der Politiker aus dem Münsterland zeigt sich mit der aktuellen Infektionslage sehr zufrieden. Die Inzidenzwerte würden weiter absinken. Derzeit liegt die Quote bei landesweit rund 72 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Auf den Intensivstationen in den Krankenhäusern gebe es wieder viele freie Kapazitäten. Die Lage in NRW sei derzeit „sehr entspannt“, bilanzierte Laumann.

In NRW nahmen am Montag alle 53 Impfzentren ihren Betrieb auf. Zuerst geimpft werden zu Hause lebende Menschen ab 80 Jahren, die zuvor einen festen Termin vereinbart haben. Trotz des Wintereinbruchs müssten sich die alten Menschen keine Sorgen machen, wenn sie ihren Impftermin am Montag nicht wahrnehmen könnten, sagte Laumann. Sie sollten dann am Dienstag zur gleichen Uhrzeit ins Impfzentrum kommen und müssten vorher auch nicht anrufen. Das gehe ganz „unkompliziert“. Das gelte auch für weitere Tage, wenn das Wetter so schlecht bleibe.

Scharfe Kritik an Impf-Dränglern

Kritik übte Laumann an den so genannten Impf-Dränglern. Zuletzt hatten vorgezogene Impfungen von Politikern und Polizisten für Aufsehen gesorgt Für eine solche „Vordrängelei“ habe er „nicht nur wenig, sondern überhaupt kein Verständnis“, sagte der Gesundheitsminister. Überflüssige Impfdosen dürften natürlich „auf gar keinen Fall verkommen“, sollten aber entsprechend der Impfreihenfolge an Menschen mit höchster Impfpriorität verimpft werden.

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