NRW-Schulen in der KriseLaptops für alle Schüler nach den Sommerferien?

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Ein Tablet PC wird zum Lernmittel - in der Schule wie auch beim E-Learning zuhause.

  • Während der Corona-Krise zeigt sich dramatisch, wie schlecht die Schulen in NRW digital aufgestellt sind.
  • Das muss sich ändern, fordert der SPD-Schulexperte im Landtag Jochen Ott. Seine Forderung: Laptops für alle Schüler nach den Sommerferien.
  • Die Schulträger müssten jetzt schnell handeln, um bereitgestelltes Geld auch abzurufen. Die Hintergründe.

Düsseldorf – Die rund 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler in NRW sollen nach den Sommerferien so schnell wie möglich mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden. Das fordert der Schulexperte der SPD im Landtag, Jochen Ott.

Nachdem die Bundesregierung den Ländern 500 Millionen Euro zur Verfügung gestellt habe, müssten die Schulträger jetzt schnell handeln: „Der Schulunterricht wird auf absehbare Zeit auch aus digitalem Lernen von zu Hause aus bestehen. Deswegen dürfen wir bei der Beschaffung keine Zeit verlieren“, sagte der Politiker.

Die Laptops sollen nach Auffassung von Ott als Standard-Ausstattung an alle Schüler vergeben werden. Nach den Plänen der Bundesregierung können die Schulen selbst entscheiden, welche Geräte sie anschaffen wollen. Die Laptops sollen an die Schüler ausgeliehen werden und bleiben Eigentum der Schulen. Monika Düker, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, unterstützte die Forderung nach einer schnellen Laptop-Beschaffung. Das Ziel, nach der Sommerpause schon mit der Verteilung zu beginnen, sei aber „sportlich“, sagte die Politikerin aus Düsseldorf.

Alles zum Thema Jochen Ott

Sebastian Hartmann, Vorsitzender der NRW-SPD, forderte die schwarz-gelbe Landesregierung auf, das Programm „Gute Schule 2020“ fortzuführen. Es war in der Regierungszeit der früheren Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) eingeführt worden. „Viele Schulen sind auch baulich marode und dringend sanierungsbedürftig“, kritisierte der Bundestagsabgeordnete aus Bornheim. In einem Antrag für die kommende Landtagssitzung fordert die SPD, die Sommerferien für die vielerorts notwendigen Instandsetzungen der Toilettenanlagen in den Schulen zu nutzen. Eine beschleunigte Auftragsvergabe könne auch den Handwerksbetrieben in NRW helfen. Bis zum Jahr 2025 müssten 2,5 Milliarden Euro in die Schulbauten investiert werden, heißt es in dem SPD-Antrag.

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Nach Einschätzung von Schulministerin Yvonne Gebauer hat sich der Schulbetrieb unter Auflagen des Corona-Infektionsschutzes gut eingespielt. Beim Besuch einer Realschule in Düsseldorf sagte die FDP-Politikerin, die Rückmeldungen aus den Schulen zeigten, dass der Start in den vergangenen Wochen „überwiegend reibungslos“ funktioniert habe.

Im Schulausschuss des Landtags geht es am Mittwoch um den Einsatz von Lehrern, die zur Risikogruppe gehören. Das NRW-Schulministerium hatte in der vergangenen Woche verfügt, dass auch vorerkrankte und ältere Lehrkräfte trotz der Corona-Pandemie als Aufsicht bei Abschlussprüfungen eingesetzt werden sollen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft kritisierte die Entscheidung und sprach von einem „Wortbruch“.

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