Verunsicherung unter Kölner Eltern großWas gilt nun bei den Kinderkrankentagen?

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Kita Kinderjacken Notbetreuung

Die Kitas haben für Notbetreuung geöffnet.

  • Bislang fehlen sowohl der Stadt auch den Arbeitgebern gesetzliche Regelungen – was zu Verwirrung führt.
  • Lesen Sie hier die Hintergründe.

Die Verunsicherung ist groß. Die Kinderkrankentage könnten von Eltern in NRW nicht genutzt werden. Schließlich hätten die Kitas nicht komplett geschlossen, sondern liefen im Notbetrieb, schreibt eine Mutter an die Redaktion. „Wir wollen unser Kind gerne zuhause lassen, aber wissen nicht wie wir das auf Dauer machen sollen ohne Kinderkrankentage.“  Ein Missverständnis? Schließlich betont Familienminister Joachim Stamp (FDP) auf seinem Instagram-Kanal, die Kinderkrankentage gälten „ausdrücklich auch beim Appell, Kinder nicht betreuen zu lassen.“ Was gilt denn nun?

Die Unsicherheit lässt sich damit begründen, dass Eltern beim Versuch, die Kinderkrankentage zu beantragen, häufig vorerst gegen Wände laufen. Städtische Kitas verweigern beispielsweise mit Hinweis auf den Notbetrieb ein Attest, das zur Vorlage bei der Krankenkasse benötigt wird. „Es fehlt die offizielle Anweisung des Ministeriums und das Formblatt zum Ausstellen einer Mitteilung für den Arbeitgeber“, schreibt eine Kita auf Anfrage.

Auf dem Instagramkanal des Familienministeriums liest man allerdings, Eltern könnten sich „die Bescheinigung für die Krankenkasse statt wie üblich vom Kinderarzt von der Kita oder Schule ausstellen lassen.“ Auch für die Kindertagespflege gelte diese Regelung.

Derzeit nutzen knapp die Hälfte der Kinder die Notbetreuung

Die Stadt Köln schreibt auf Anfrage dieser Zeitung, diese Aussage sei ihr „nicht bekannt“. Die Einrichtungen sollen „in der nächsten Woche informiert werden.“ Sobald „bestenfalls auch ein (mit den KVen abgestimmtes) Formular vorliegt“, würden die Einrichtungen „umgehend“ Atteste ausstellen. Derzeit nutzen nach Aussage der Stadt Köln täglich knapp die Hälfte aller Kindergartenkinder die Notbetreuung.

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Bleibt für die Eltern die Hoffnung auf Kulanz vom Arbeitgeber. Bei der Uniklinik Köln scheint es die vorläufig nicht zu geben. Nach Informationen dieser Zeitung werden dort Mitarbeiter per Rundschreiben darauf aufmerksam gemacht, dass bis zu einer gesetzlichen Regelung die freien Tage derzeit noch nicht gewährt werden könnten.

Auf Anfrage erklärt die Uniklinik, man biete Mitarbeitern flexible Arbeitszeitmodelle und nach Möglichkeit Homeoffice an: Zusätzliche Kinderkrankentage aber könnten aktuell noch nicht in Anspruch genommen werden, „da noch viele praktische Umsetzungsfragen offen sind. Zum Beispiel zu den notwendigen Bescheinigungen oder ob die (zusätzlichen) Kinderkranktage auch dann in Anspruch genommen werden können, wenn in NRW kein offizielles Betretungsverbot für KiTas verhängt wurde.““

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