Infektion an KarnevalIch hab mich beim Schunkeln mit Corona infiziert – was nun?

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Eine FFP2-Maske mit einer roten Clownsnase hängt an einem Aufsteller vor einem Geschäft.

Nach Karneval folgt Krankheit: Experten gehen davon aus, dass die Infektionszahlen wieder ansteigen werden.

Nach den jecken Tagen wachen viele Menschen mit Corona auf. Muss ich die Infektion melden? Und was gibt es sonst zu beachten? Ein Überblick.

Auf das Bützen folgt der Husten: Nachdem die Corona-Pandemie das Karnevalstreiben zwei Jahre lang stark eingeschränkt hatte, konnte in dieser Session endlich wieder ungehindert gefeiert werden. Zwar stellt das Virus für die meisten Menschen keine große Gefahr mehr dar, doch für Corona und andere Atemwegserkrankungen war das Schunkeln in randvollen Kneipen trotzdem der ideale Nährboden. Aber welche Regeln gelten eigentlich noch, wenn der Corona-Test nach Karneval positiv ausfällt? Fünf Fragen und Antworten.

Steigen jetzt wieder die Infektionszahlen?

Noch lässt sich das anhand der Zahlen nicht seriös beurteilen, auch wenn ein Trend zu ansteigenden Infektionszahlen erkennbar ist. Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI in Köln Anfang Februar bei etwa 150 Infektionen pro 100.000 Einwohner stagnierte und kurz vor den jecken Tagen sogar unter die 100er-Marke sank, ging sie am Dienstag wieder auf 129 Infektionen pro 100.000 Einwohner hoch.

Doch die Zahlen liefern vermutlich kein vollständiges Bild der Infektionslage. Denn es muss davon ausgegangen werden, dass nach den Karnevalstagen auch einige Nachmeldungen für den sprunghaften Anstieg der Zahlen verantwortlich sind. Es bleibt also abzuwarten, wie stark die Fallzahlen in den nächsten Tagen wirklich ansteigen. Weil die Isolationspflicht am 1. Februar abgeschafft worden ist, muss außerdem davon ausgegangen werden, dass längst nicht mehr alle Infizierten den Gesundheitsämtern ihre positiven Tests melden.

Schon vor Beginn der Session waren sich die Experten allerdings einig: Schunkeln, Bützchen und Kneipenkarneval werden die Infektionen wieder ankurbeln. Axel Gerschlauer, Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ etwa: „Die Woche nach Karneval ist für uns die Hauptarbeitswoche im Jahr, denn dann gehen erfahrungsgemäß alle Atemwegserkrankungen hoch.“

Was muss ich tun, wenn mein Test positiv ist?

Im Prinzip haben Sie nichts weiter mehr zu tun. Testen Sie sich an einer Schnelltest-Station oder beim Hausarzt und ihr Ergebnis fällt positiv aus, wird ihr Ergebnis automatisch an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet.

Testen Sie sich mit einem Selbsttest aus der Drogerie oder dem Supermarkt, müssen Sie sich nach der Abschaffung der Isolationspflicht auch nicht mehr beim Gesundheitsamt melden. Seitdem sind Sie auch nicht mehr zu einer „Nachtestung“ mit einem PCR-Test verpflichtet.

Welche Corona-Auflagen gibt es sonst noch?

So gut wie keine. Zum 1. Februar hatte die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen abgeschafft, auch im Fernverkehr gibt es seit Anfang Februar keine Maskenpflicht mehr. Zusätzlich fiel die fünftägige Isolationspflicht für Infizierte weg. Nur in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Arztpraxen gibt es noch Beschränkungen. Dort gilt weiterhin eine Maskenpflicht. Besucher müssen einen negativen Test vorweisen beziehungsweise mündlich versichern, dass sie sich am Tag des Besuchs getestet haben. Wer Corona-positiv ist, darf diese Einrichtungen fünf Tage lang nicht betreten.

Was raten Experten?

Auch wenn es kaum noch Auflagen gibt, raten Experten dazu, sich und andere eigenverantwortlich vor dem Coronavirus und anderen Atemwegserkrankungen zu schützen. So empfiehlt das NRW-Gesundheitsministerium bei einem positiven Test die bewährten Verhaltensregeln: Abstand halten, Maske tragen und den Kontakt zu vulnerablen Gruppen einschränken.  

„Es kommt nun noch stärker auf die Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen an“, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) bei der Vorstellung der neuen Corona-Schutzverordnung und appellierte: „Wer krank ist, bleibt zu Hause. Das ist jetzt besonders wichtig.“ Er bat alle Arbeitgeber darum, dies auch so innerhalb der Belegschaft zu kommunizieren.

Clara Lehmann, Infektiologin an der Uniklinik Köln, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ Anfang Februar: „Sobald ich positiv getestet bin, weiß ich, dass ich eine potenzielle Gefährdung für mein Umfeld darstelle.“ Zwar sei die Immunität in der Bevölkerung sehr hoch, „aber es kann immer noch sein, dass ich etwa eine immungeschwächte Person anstecke.“ Wer positiv auf Corona getestet wurde, sollte weiterhin möglichst zu Hause bleiben und in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie im Supermarkt eine Maske tragen.

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