Arbeiten mit viel Durchblick

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Im Gerüst präsentiert sich derzeit die ehemalige Fabrik. Bettina Levy will den Industrie-Charme erhalten. Bild: Süsser

Im Gerüst präsentiert sich derzeit die ehemalige Fabrik. Bettina Levy will den Industrie-Charme erhalten. Bild: Süsser

Der Industrie-Charme soll erhalten bleiben bei der Umgestaltung des ehemaligen Klöckner-Moeller-Werkes. Die ersten Mieter wollen bereits im Frühjahr einziehen.

Bayenthal - Ein halbes Jahr ist es her, dass die Firma Klöckner-Moeller in ihrem Betrieb an der Bonner Straße zum letzten Mal Starkstromschalter und Motorenrelais hergestellt hat. In der Zwischenzeit haben sich Gebäude und Werksgelände verändert - mit Volldampf wird umgebaut, ausgebaut, restauriert. Die Levy GmbH - ein Bayenthaler Familienunternehmen - hat die Anlage bereits vor ein paar Jahren gekauft, als sicher war, dass das Werk hier ausziehen wird.

Ein „niveauvoller“ Branchen-Mix soll angesiedelt werden. „Die Hälfte der rund 10 000 Quadratmeter großen Nutz-Fläche ist bereits vermietet“, sagt Bettina Levy. Sie ist Prokuristin des Bauträgers Levy, und als „Kind Bayenthals“ betreut sie die Umgestaltung des Komplexes mit ganz persönlichem Engagement. Sie führt durchs Gelände und schwärmt: „Es soll kein null-acht-fünfzehn Bürobau entstehen, sondern ein Objekt mit Seele. Etwas Solides mit Charme. Etwas, das zum Viertel passt.“ So weit als möglich soll das ehemalige Fabrikgebäude mit der typischen Backsteinfassade erhalten bleiben. Die Prokuristin und Designerin spricht von „individueller Sanierung“.

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In den 40er Jahren wurde die Fabrik fast gänzlich neu aufgebaut, nachdem sie während des Krieges weitgehend zerstört worden war. Bauliche Elemente aus der Zeit sind an vielen Stellen noch zu sehen: Geradlinige Treppengeländer aus Metall, hohe Zimmerdecken, Fenster mit Sprossen, frosch-grüne Fliesen an den Wänden, Büros im Kontor-Stil. Dieses Ambiente und der Industrie-Charakter sollen bewahrt werden. Aber der Mieter sei König, und so sei die Gestaltung nach den Wünschen der künftigen Nutzer noch bis zur letzten Minute möglich. Im Unterschied zur ehemaligen Fabrik soll der restaurierte vierstöckige Gebäudekomplex jedoch transparenter werden. Das Architekturbüro Moersch und Würfel hat riesige Glasfenster an der Front zur Bonner Straße vorgesehen. Dahinter wird sich die Schwimmhalle des Fitness-Studios befinden, das dort einziehen wird. Ein gläsernes Treppenhaus, begrünte Innenhöfe, überhöhte Eingänge und ein für die Öffentlichkeit nutzbarer Fußweg zwischen Bonner Straße und Mathiaskirchplatz sind geplant, ebenso eine Reihe von Parkplätzen auf dem Areal.

Bislang stünden als Mieter die „Fitness-Companie“ und die „Westdeutsche Akademie für Weiterbildung“ fest, so Bettina Levy. Interessante Möglichkeiten böten sich für Nutzer aus der Werbebranche, aus dem Architektur- und Filmbereich. Zwischen 170 und 1300 Quadratmetern groß sind die Mieteinheiten. Die Mietpreise seien dem Stadtviertel Bayenthal angepasst - „keine Luxus-Mieten“. Im späten Frühjahr sollen Teile des Komplexes fertig sein, der Rest im Herbst.

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