Aus Globus wird ein Rewe-Markt

Lesezeit 2 Minuten
Die Tage des 22 Jahre alten Globus auf dem Eigelstein sind gezählt.

Die Tage des 22 Jahre alten Globus auf dem Eigelstein sind gezählt.

Die rund 50 Mitarbeiter des Globus SB-Warenhauses am Eigelstein verlieren ihren Arbeitsplatz.

„Für uns kam die Nachricht von der Schließung zum jetzigen Zeitpunkt völlig überraschend“, sagt Betriebsratsvize Marianne Adam. Seit 18 Jahren arbeitet die 53-Jährige bei Globus auf dem Eigelstein. Das Aus für das SB-Warenhaus hätte nicht sein müssen, meint sie. Nun räche sich, dass seit der Eröffnung 1983 kaum investiert worden sei. Der Auftritt sei nicht mehr zeitgemäß, das Haus unrentabel geworden. Außerdem fehlten Parkplätze. Am 2. Juli 2005 wird der Markt geschlossen, zeitnah endet der Mietvertrag.

Auch Fachverkäuferin Ramona Bozdogan (32), die bei Globus ihre Lehre gemacht hat und seit 14 Jahren in der Firma ist, macht sich keine Illusionen. Sie wird ihre Arbeit vermissen und die Kollegen - „so ein gutes Betriebsklima finden wir nicht wieder“, bedauert sie.

Alles zum Thema Eigelstein

Die von der sauerländischen Handelsgesellschaft Kaiser + Kellermann betriebenen Globus SB-Warenhäuser gehören zur Kölner Rewe-Gruppe. Seit 1988 ist sie mit 75 Prozent am Gesellschaftskapital des mittelständischen Unternehmens beteiligt. Anfang 2005 hat sie Kaiser + Kellermann zu hundert Prozent übernommen und mit der Restrukturierung begonnen. 29 Globus-Häuser verwandeln sich in Toom-Märkte; die Globus-Kaufhäuser in Bickendorf und Weidenpesch werden voraussichtlich ab September 2005 das Toom-Logo tragen.

Für den Eigelstein gibt es andere Pläne. Der Markt soll umfassend saniert und von Udo Ridders übernommen werden, selbständiger Kaufmann, 45, der seit Januar 1997 den 1000 Quadratmeter großen Rewe-Markt am Eigelstein Nr. 51 betreibt. Am neuen Standort hätte er etwa doppelt so viel Verkaufsfläche. Die Kosten der Renovierung trägt laut Ridders der Hauseigentümer, die neue Möblierung wird von der Rewe-Gruppe finanziert. Das Stellplatz-Problem könnte mit einem Parkhaus auf dem hinteren Gelände an der Turiner Straße gelöst werden; das Grundstück gehört der Stadt.

Während Globus drei Etagen bewirtschaftete, will Ridders nur Erdgeschoss und Untergeschoss übernehmen. Er hofft, schon im November, spätestens aber Anfang 2006 eröffnen zu können. Zusätzlichen Personalbedarf wird er mit Aushilfen decken. Vom Globus-Team könne er niemanden übernehmen, sagt er. Für die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ist der Fall noch nicht erledigt, sie erwägt Kündigungsschutzklagen. Weil die Kündigungen zum 30. Juni erfolgt sind, der letzte Arbeitstag aber der 2. Juli ist, hätten die Arbeitsverhältnisse frühestens zum 31. Juli 2005 gelöst werden können. Damit stünde den Betroffenen noch ein komplettes Monatsgehalt zu.

KStA abonnieren