B.Paten-Prozess hinter Stahltoren

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(Symbolbild: dpa)

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Köln – Bericht vom 25.1.2011

Im Prozess gegen B., der wegen mutmaßlichen Drogenschmuggels und anderer Delikte angeklagt ist, sind die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden. Als Anlass dafür nennt die im Kölner Landgericht ausgehängte Verfügung einen „Vorfall vom 21. 1. 2011“. An jenem Tag soll jemand in Saal 2 ein Messer dabeigehabt haben, heißt es. Dabei sehen die Anordnungen des Vorsitzenden Stefan Queng vor, dass jedem, der Zutritt zum Verhandlungsraum hat, „das Mitführen von Waffen und anderen gefährlichen Werkzeugen in den Sitzungssaal“ untersagt ist - mit Ausnahme von Polizeibeamten, die den Prozess sichern.

Der Personenkreis, der vor dem Einlass in den Saal „körperlich zu durchsuchen ist“, ist nun sogar auf die Verteidiger ausgeweitet worden: „Ihre Kleidung ist - auch unter Zuhilfenahme eines Metalldetektors - abzutasten.“ Und: „Mitgeführte Aktentaschen und Behältnisse sind ebenfalls einer Durchsuchung zu unterziehen.“ Landgerichtssprecher Dirk Eßer gab am Montag keine Stellungnahme zum „Vorfall“ ab.

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Seit Prozessbeginn am 17. Januar gehört es zu den Sicherheitsvorkehrungen, dass die Stahltore vor dem Saal geschlossen werden. Zuschauer kommen nur hinein, wenn sie einen Personalausweis oder einen Reisepass vorlegen. Der heute 39 Jahre alte Angeklagte, von manchen seinerzeit als „Rotlicht-Pate“ bezeichnet, beherrschte in den 90er Jahren die Türsteher- und Zuhälterszene an den Kölner Ringen.

Schutzgeld-Erpressung

Im Mai 2000 wurde er wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, Schutzgeld-Erpressung und Körperverletzung zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. 2006 kam er auf freien Fuß. Im März 2010 wurde er erneut verhaftet, unter anderem wegen des Verdachts, er sei daran beteiligt gewesen, Drogen aus den Niederlanden nach Deutschland zu schmuggeln. In zwölf Fällen sei eine Gesamtmenge von 27 Kilogramm über die Grenze gebracht worden, nimmt die Staatsanwaltschaft an. B.s Strafverteidiger gehen davon aus, dass ihr Mandant zu Unrecht von einem Mann belastet worden sei, der wegen Drogenhandels in den Niederlanden im Gefängnis sitzt. Für den Prozess sind bis zum 22. Februar 14 Verhandlungstage vorgesehen.

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