Fallen für LkwEndstation Idiotenbrücke

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Lkw-Falle Nummer eins: Die sogenannte "Idiotenbrücke" auf der Inneren Kanalstraße. (Bild: Arton Krasniqi)

Lkw-Falle Nummer eins: Die sogenannte "Idiotenbrücke" auf der Inneren Kanalstraße. (Bild: Arton Krasniqi)

Das Paradebeispiel für Lkw-Fallen ist die Brücke an der Hornstraße. Zahlreiche Fahrten fanden unter der Brücke ihr jähes Ende und sorgten für den wenig schmeichelhaften Titel „Idiotenbrücke“. Doch wie kann es sein, dass immer wieder vor allem auswärtige Fahrer unter die Brücke geraten? Wie schwer ist Köln ohne Ortskenntnis zu meistern – trotz Navigationsgerät?

Die Brücke an der Hornstraße ist ein Passierpunkt für Fernfahrer aus allen Himmelsrichtungen. Viele meiden den Umweg über den Autobahnring, um Zeit und Benzinkosten zu sparen. Lkw-Fahrer, die von der Universitätsstraße in Richtung Zoobrücke unterwegs sind, biegen am Treffpunkt von Autobahn 57 und Innerer Kanalstraße noch nichtsahnend um die Kurve. Unmittelbar danach steht das Höhenbegrenzungsschild: 3,60 Meter. Legal gibt es hier schon keine Möglichkeit mehr, der Brücke zu entgehen. Viele verlassen sich nicht auf das Pokerspiel „Passt er oder passt er nicht“ und wählen das kleinere Übel: Sie wenden vor dem Hindernis, blockieren alle fünf Fahrspuren und sorgen für Rückstaus.

Ebenso aufmerksam muss der Lkw-Fahrer aus Richtung Krefeld auf der Autobahn 57 sein. Vor der Ausfahrt Bickendorf weist ihn ein Transit-Schild auf eine Umleitung für hohe Lkw hin. Das nächste Schild ist klein und stark demoliert. Es leitet über die Robert-Perthel-Straße, nach vielen Umwegen, an die Ausfahrt Bickendorf zurück.

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Die Situation auf der Ost-West-Strecke, aus Olpe kommend, ist ähnlich ernüchternd. Laut Beschilderung dürfen Lkw, die höher sind als 3,60 Meter, ab dem Kreuz Köln-Ost gar nicht mehr Richtung Zoobrücke fahren. Umleitungen sind allerdings nicht ausgeschildert. Fährt man doch Richtung Zoobrücke, findet man an der Ausfahrt Höhenberg/Buchheim ohne Rückbezug auf die 3,60 Meter Höhenbegrenzung unter fünf anderen ein kleines „Transit“-Schild mit dem Lkw-Symbol.

Das nächste Transit-Schild führt einen absurderweise nach zwanzig Metern zurück auf die Autobahn Richtung Olpe. Übersieht man dieses irreleitende Schild, macht man einen schönen Ausflug nach Ostheim. Auf einer Länge von zehn Kilometern kommt kein weiteres Transit-Schild.

Hat man sich die Vingst-Odyssee gespart, und fährt weiter Richtung „Idiotenbrücke“, dann wird die Warnung erst hundert Meter vor der Brücke wiederholt. Das ist reichlich spät, dürfen Lkw doch laut Beschilderung die Escher Straße kurz vor der Brücke von 22 bis 6 grundsätzlich nicht, und von 6 bis 22 Uhr nur als Anlieger befahren. Ortskundige Kraftfahrer wenden mühsam in der Merheimer Straße und fahren dann Richtung Hansaring. Eine Belastung für Anwohner und eine Gefahr für Fahrradfahrer.

Spediteur Fritz Guckuk kennt das Problem: „Für eine solche Gefahrenstelle ist die Beschilderung nicht krass genug.“ Dennoch sieht er den Fehler auch bei den Lkw-Fahrern: „Viele Kraftfahrer sind nicht mehr so gut ausgebildet wie früher. Die fahren nur nach Navigationsgerät.“

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