„Max Starck“Fünf Zentimeter dicke Koteletts

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Im „Max Starck“ herrscht authentische Gasthausatmosphäre. (Bild: Worring)

Im „Max Starck“ herrscht authentische Gasthausatmosphäre. (Bild: Worring)

Bevor Sie sich zu diesem Gasthaus aufmachen, sollten Sie ein paar Dinge beachten. Weil es seit Jahren schon sehr beliebt bei den Einheimischen rund um den Eigelstein und den Ebertplatz ist, ist es hier eigentlich immer voll, auch schon am frühen Abend. Das ist deswegen gut zu wissen, weil Tische nur bis 18 Uhr reserviert werden können, danach kann es durchaus zu längeren Wartezeiten für einen Tisch kommen und das nicht nur dienstags, wenn es die frischen Reibekuchen gibt. Das macht zunächst allerdings auch wieder nicht soviel aus, zumindest falls man noch nicht allzu großen Hunger hat, denn das frisch aus dem Fässchen gezapfte Päffgen Kölsch schmeckt hier schon während der Wartezeit an den runden Stehtischen fast besser als beim Päffgen selbst.

Außerdem gehört es ja generell zu den einzigen beiden Kölschsorten (zusammen mit dem Schreckenskammer Kölsch), mit denen selbst ein passionierter Weintrinker wie ich ohne geschmackliche Entzugserscheinungen problemlos durch den ganzen Abend kommt.

Der Service ist flott, das Ambiente stilgerecht mit dunkler Holzvertäfelung und blanken Tischen, die Speisekarte listet von Himmel und Äd bis Sauerbraten vom Pferd so ziemlich alles, was der Kölner an sich in einem Gasthaus erwartet, natürlich in den entsprechenden Portionsgrößen.

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Alles im Großformat

Über den Sinn von gut fünf Zentimeter dicken Schweinekoteletts (11,50 Euro) könnte man durchaus streiten, weil sie schlichtweg technisch gesehen schwer auf den Punkt zu braten sind. Meins war denn auch alles von einigermaßen saftig (am Knochen) bis drüsch (außen), die großformatigen Fritten dazu allerdings knusprig und die geschmorten Zwiebeln einwandfrei. Beim etwa zwei Zentimeter dicken Jägerschnitzel (11,50 Euro) klappt das besser, nur die Soße mit frischen Champignons war etwas zu dick gebunden. Am saftigsten war der Spießbraten (8 Euro) mit Schmorzwiebeln in Bratensauce geblieben.

Wer den enormen Portionsgrößen entgehen will, kann auf die warmen Krüstchen in der klassischen Porzellan-Terrine mit den Löwenköpfen ausweichen: Von ordentlich mit Meerrettich gewürzter weißer Sauce zu Scheiben von der Ochsenbrust oder den sorgfältig mit Essig abgeschmeckten sauren Nierchen in dunkler Sauce (mit Röggelchen je 5,50 Euro) wird man fast schon satt und zum Mittagessen würde vermutlich schon der leckere Pfannkuchen mit geräuchertem Lachs und Spinat (7 Euro) reichen.

Bratkartoffeln variieren

Die Bratkartoffeln mit Speck als Beilage fallen hier mal so, mal so aus, von einfach nur kurz heiß gemacht bis knusprig oder sehr dunkel gebraten kann je nach Teller alles dabei sein. Die Kartoffeln gibt es zum Beispiel zu der guten Schinkensülze mit Salat und Rettichscheiben (8 Euro). In der Liga der empfehlenswerten Gasthäuser Kölns liegt Max Stark damit insgesamt problemlos über dem Durchschnitt.

Max Starck Unter Kahlenhausen 47 50668 Köln, Altstadt Nordbr>Tel.: 02 21/2 00 56 33 Öffnungszeiten: Täglich ab 11 Uhr

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