Klarer TrendDiese Partei liegt bei den Erstwählern mit weitem Abstand vorn

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LTW Mann wirft Stimmzettel in Ur

Ein Mann wirft in einer Sporthalle seinen Stimmzettel in die Wahlurne. (Symbolbild)

Die Landtagswahl in NRW ist entschieden, die Frage wer künftig regiert hingegen noch nicht. Geht es nach den jüngeren Wählerinnen und Wählern, müssen die Grünen auf jeden Fall Teil der Regierungskoalition in Nordrhein-Westfalen sein. Der Wunsch dürfte erfüllt werden.

Das Rekordergebnis der von Mona Neubaur als Spitzenkandidatin angeführten Partei ist auch ein Resultat daraus, dass viele Erstwähler sich für die Grünen entschieden haben. Bei den 18- bis 24 Jährigen kommen sie auf stolze 28 Prozent der Stimmenanteile – das sind deutlich mehr als CDU (19), SPD (18) oder FDP (12) vorweisen können.

Das bestätigt den Trend der Bundestagswahlen im vergangenen Jahr. Bereits damals vertrauten vor allem viele Erstwähler den Grünen. Gemeinsam mit der FDP waren sie damals in dieser Altersgruppe mit je 23 Prozent geteilte stärkste Kraft.

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CDU und SPD bei älterer Wählerschaft beliebt

CDU und SPD punkteten bei der NRW-Landtagswahl hingegen bei der älteren Wählerschaft. So erhielt die Christlich Demokratische Union von den über 70-Jährigen die Hälfte aller Stimmen – in keiner anderen Altersklasse konnte sie auch nur annähernd ein so gutes Ergebnis verzeichnen.

Auch die Sozialdemokraten konnten sich laut einer Erhebung der WDR-Sendung „Westpol“ vor allem auf Langzeitwähler jenseits der 60-Jahre-Grenze verlassen, während sie bei der jüngsten Wählergruppe (18-24 Jahre) im Vergleich zu den anderen Altersgruppen ihr schlechtestes Ergebnis erzielte.

Grüne oder FDP bei jungen populär, bei älteren Menschen unbeliebt

Bei der FDP zeichnet sich ein ähnliches Bild wie bei den Grünen. Ohne die Kreuze vieler Erstwähler wären die Liberalen nicht in den Landtag eingezogen. Junge Wähler setzen demnach verhältnismäßig eher auf Grüne und FDP, ältere Menschen bevorzugen die bereits in ihren Kindestagen etablierten CDU und SPD – ein Trend, der bei der NRW-Landtagswahl vor fünf Jahren so noch nicht auszumachen war.

Zwar erzielte die FDP schon 2017 bei den jungen Erwachsenen ihren größten Wählerzuspruch, auch die Grünen erreichten mit 11,9 Prozent in dieser Altersklasse ihren höchsten Zweitstimmenanteil im direkten Vergleich mit anderen Gruppen – allerdings entfiel der größte Anteil der Zweitstimmen von den 18- bis unter 25-jährigen Wählerinnen und Wählern auf die SPD (25,3 %), gefolgt von der CDU mit 23,1 Prozent.

Viele Nichtwähler in SPD-Gebieten, Grüne profitieren von hoher Wahlbeteiligung

Insgesamt war die Wahlbeteiligung mit 55,5 Prozent deutlich geringer als vor fünf Jahren. Geschadet hat das ersten Erkenntnissen zufolge vor allem der SPD. Gut 300.000 Stimmen gingen den Sozialdemokraten nach Daten von Infratest dimap verloren, weil ihre Wähler und Wählerinnen der Wahlurne fernblieben.

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Die Grünen schafften es hingegen als einzige Partei, Nichtwähler von 2017 dazu zu motivieren, doch wählen zu gehen. So sammelte die Partei laut Infratest dimap etwa 30.000 Stimmen ein.

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