FeuerwehrIdeen für ein flutsicheres Gerätehaus in Bad Münstereifel vorgestellt

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Das Feuerwehrgerätehaus in Bad Münstereifel soll an alter Stelle neu errichtet werden.

Bad Münstereifel – Konkrete Pläne gibt es noch nicht, aber dafür bereits einige Ideen: Das Feuerwehrgerätehaus in Bad Münstereifel, das durch die Flutkatastrophe stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, soll neu errichtet werden – und zwar am bisherigen Standort. Wehrleiter Andre Zimmermann stellte im Bau- und Feuerwehrausschuss am Dienstagabend aber klar: „Nicht die Feuerwehr möchte den Neubau, wir müssen uns an Vorgaben der Unfallkasse halten, um Mängel zu beseitigen.“

Die Feuerwache ist aktuell ein Provisorium, wie Walter Henn für die Stadtverwaltung berichtete. Zwar seien neue Tore und eine neue Heizung eingebaut, zusätzlich stünden Container neben dem Gerätehaus.

Aber so könne es natürlich auf Dauer nicht bleiben. „Wir müssen die Funktionalität der Feuerwehr erhalten, aber die ganze Situation auch verkehrlich betrachten“, meinte Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian.

Alles zum Thema Hochwasser, Überschwemmung und Flut

Probleme mit dem Kreuzungsverkehr

Der Standort an der Kölner Straße ist zwar sehr zentral gelegen, aber er birgt auch Nachteile, etwa die Ausfahrt über eine schmale Brücke über die Erft. „Wir haben immer wieder Probleme mit dem Kreuzungsverkehr“, teilte Zimmermann, selbst Ausschussmitglied für die FDP, den anderen Politikern mit.

Die Verwaltung möchte ein Fachingenieursgremium aufbauen, das die Planung weiter vorantreibt und dabei die wichtigsten Bereiche unter die Lupe nimmt: die Verkehrs- und Parkplatzsituation, die Architektur, die Brückenbauwerke und die Tiefbausituation beispielsweise. „Da müssen Profis ans Werk, danach werden wir berichten“, sagte Walter Henn. Weil das nicht Schlag auf Schlag geht, fügte er an: „Das Feuerwehrgerätehaus wird häufig noch ein Thema hier sein.“

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Eine Idee, die der Verwaltung vorschwebt, ist eine Kombinutzung mit einer städtischen Einrichtung, wobei Zimmermann sich eine Nutzung mit Publikumsverkehr, beispielsweise durch die Stadtbibliothek, nicht vorstellen kann. Offenbar zieht die Stadtverwaltung aber eine Neuansiedlung des Stadtarchivs im neuen Feuerwehrgerätehaus in Betracht. Doch was ist mit dem Thema Hochwasser? Schließlich liegt das Gebäude mitten im Überschwemmungsgebiet der Erft.

„Die Feuerwehren sollten die Letzten sein, die vom Hochwasser betroffen sind“, sagte Dr. Kerstin Oerter (Grüne). Auch daran hat die Stadt schon gedacht. Henn spricht von einem „überschaubaren unteren Bereich“, die sensible Infrastruktur, also die Technik, solle ins erste Obergeschoss. Die Fahrzeuge seien bei Hochwasser ohnehin im Einsatz. Man könne einfach die Rolltore hochfahren und das Wasser schadlos durchfließen lassen.

Verlagerung der Rettungswache ist möglich

Denkbar sei übrigens auch eine Verlagerung der Rettungswache in das neue Feuerwehrgerätehaus nach Eicherscheid. Dadurch würde die Feuerwehr in der Kernstadt mehr Platz gewinnen. Der Kreis hat diesbezüglich wohl keine Bedenken geäußert. Die Politik stimmte dem Vorschlag der Verwaltung, die Planungen voranzutreiben, uneingeschränkt und einstimmig zu, hatte aber auch einige Anmerkungen.

Das Stadtarchiv solle „außerhalb des Wassers“ errichtet werden, meinte Bernhard Ohlert (CDU), die Zu- und Abfahrt sei zu bewerten. Thomas Bell (Linke) schlug wegen der Verkehrsproblematik sogar vor, dass man den gesamten Standort inklusive des Parkplatzes neu gestalten könne. „Das wäre die Gelegenheit, den gordischen Knoten zu durchschlagen.“

Bauzeit von zwei Jahren erwartet

Kämmerer Kurt Reidenbach sprach diesbezüglich an, dass auch geprüft werden solle, ob eine eigene Brücke für die Feuerwehr ertüchtigt werden könne.

Klar ist auf jeden Fall: Wenn das Feuerwehrgerätehaus neu errichtet werden soll, dann muss die Feuerwehr in der Zwischenzeit an einen Übergangsstandort umziehen. Henn rechnet mit einer Bauzeit von etwa zwei Jahren. Die Kosten für den Wiederaufbau des Feuerwehrgerätehauses hat die Stadt mit einem Schätzwert von 4,5 Millionen Euro angegeben.

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