Nach der FlutSo sollen Kall und Golbach vor Hochwasser geschützt werden

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Das Luftbild zeigt eine grüne Wiese in einem Tal oberhalb von Golbach, wo Hochwasser-Schutzflächen entstehen sollen.

In dem Tal oberhalb von Golbach in Richtung Sistig sollen Retentionsflächen für den Kallbach entstehen.

Für Maßnahmen zum Hochwasserschutz an Kallbach und Golbach soll die Gemeinde Kall Fördermittel beantragen.

Die Flut ist jetzt bald drei Jahre vorbei. Das Thema Hochwasserschutz darf aber nicht in der Versenkung verschwinden“, betont der Kaller SPD-Fraktionsvorsitzende und Golbacher Ortsvorsteher Emmanuel Kunz. Während die Gemeinde beim Hochwasserschutz in anderen Bereichen abhängig von der Zusammenarbeit mit anderen Kommunen sei, könnten in Golbach wirkungsvolle Maßnahmen auf dem Gemeindegebiet durchgeführt werden, die den Ort, aber auch Teile von Kall, besser vor Hochwasser schützen könnten.

Aus diesem Grund will die SPD jetzt gemeinsam mit FDP und Grünen die Verwaltung beauftragen, Fördermittel für Hochwasserschutzmaßnahmen an den beiden Bächen zu beantragen und die Planungen voranzutreiben.

An Kallbach und Golbach gibt es häufig Probleme mit Hochwasser

„An Kallbach und Golbach haben die Anwohner alle paar Jahre Probleme mit Hochwasser“, berichtet Kunz. Immer wieder seien große Schäden zu beklagen. Nach der Flut habe er mit Unterstützung einiger Golbacher einen Katalog mit Vorschlägen erarbeitet und der Gemeinde vorgelegt.

Ziel sei es, Retentionsflächen zu schaffen, um das Niederschlagswasser zu stauen und langsamer abfließen zu lassen. „Dort, wo wir bereits jetzt in unserer Zuständigkeit etwas machen können, dürfen wir nicht länger mit den Hochwasserschutzmaßnahmen warten“, fordert der Ortsvorsteher.

Emmanuel Kunz, der Ortsvorsteher von Golbach, steht auf einer Straße an einer Leitplanke. Im Hintergrund sind viele grüne Bäume und Sträucher zu sehen.

Ortsvorsteher Emmanuel Kunz hat mit den Golbachern einige Vorschläge zum Hochwasserschutz zusammengetragen.

Am Kallbach zwischen Golbach und Sistig würden sich viele Flächen anbieten. „In dem Tal gibt es zahlreiche Wiesen, auf denen sich das Wasser verteilen könnte.“ So könnten Teile von Kall und Golbach wirkungsvoll geschützt werden. Kunz spricht von dem Golbacher See, der bei Hochwasser auf den Wiesen entstehen könnte.

An mehreren Stellen bei Kall und Golbach könnte Wasser gestaut werden

Am Golbach gebe es mehrere Stellen, an denen das Wasser gestaut werden könne. So könne eine Straßenbrücke zwischen Golbach und Broich angehoben werden, um das Stauvolumen davor zu erhöhen. Unterhalb der Ronnstraße gebe es auch Staupotenzial. Ein Problem in Golbach seien die acht Brücken, an denen sich das Wasser staue. „Ich höre immer wieder: ,Dann reißt doch die Brücke vor meinem Haus ab'“, erzählt Kunz. Aber damit sei ja keinem geholfen. Dann gebe es den Stau an der nächsten Brücke.

Der Gemeinderat habe auf Antrag von SPD, FDP und Grünen Gelder für Hochwasserschutzmaßnahmen im Haushalt 2024 bereitgestellt. Nun gebe es für die Maßnahmen Fördermittel vom Land: „Jetzt muss der Gemeinderat Schwerpunkte setzen.“

„Die Bevölkerung hat das Gefühl, dass zu wenig passiert“, erklärt Kunz. Er mache der Gemeindeverwaltung keinen Vorwurf: „Die ist ebenso überlastet wie die Planungsbüros.“ Präventiver Hochwasserschutz sei wichtig. In Golbach könne mit Maßnahmen begonnen werden, wenn die Fördermittel zur Verfügung stünden. „Es soll nicht nach dem nächsten Hochwasser heißen: ,Warum habt ihr nichts getan?'“, so Kunz.

Die Anträge stehen im nächsten Ausschuss für Entwicklung, Umwelt, Digitalisierung und öffentliche Sicherheit auf der Tagesordnung, der am 23. Mai im Rinnener Bürgerhaus tagt.

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