Vorstandswahl der CDU BurscheidIn Gedanken bei Stefan Caplan

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In einem ausliegenden Kondolenzbuch konnten die Parteifreunde ihrer Trauer um Stefan Caplan Ausdruck verleihen.

In einem ausliegenden Kondolenzbuch konnten die Parteifreunde ihrer Trauer um Stefan Caplan Ausdruck verleihen.

Burscheid – „Als ich für heute Abend eingeladen hatte, war unsere Welt in Burscheid noch in Ordnung.“ Mit zittriger Stimme führte Erika Gewehr in die Jahreshauptversammlung der CDU ein. „Es fällt mir sehr schwer, Worte zu finden, die diesen Verlust beschreiben könnten“, fügte sie am Rednerpult im Hotel Schützenburg hinzu. Auf einem Tisch am Eingang konnten die Gäste in einem Kondolenzbuch vor einem schwarz-weißen Portrait von Stefan Caplan der Trauer Raum geben.

Innenminister Reul zu Gast

Die Partei war wegen satzungsgemäßer Fristen verpflichtet, die Sitzung trotz des Todes des Bürgermeisters einzuberufen, sonst hätten sie den Termin lieber abgesagt, so die Parteivorsitzende. „Wir als CDU Burscheid und Ratsfraktion müssen dafür Sorge tragen, dass sein Vermächtnis fortgeführt wird“, blickte Erika Gewehr vorsichtig in die Zukunft.

Die Vorsitzende Erika Gewehr (am Rednerpult) und Herbert Reul (r.) bei der Jahreshauptversammlung.

Die Vorsitzende Erika Gewehr (am Rednerpult) und Herbert Reul (r.) bei der Jahreshauptversammlung.

Zu Gast war auch NRW-Innenminister Herbert Reul aus Leichlingen. Als einen Bürgermeister der „modernen Form“ beschrieb er Caplan, der „energetisch und zielbewusst Projekte ans Ziel führte.“ Gewehr verlas eine lange Liste der vom verstorbenen Parteifreund angestoßenen Initiativen für Burscheid. Reul knüpfte an, indem er sich beeindruckt zeigte, wie Stefan Caplan der Stadt innerhalb weniger Jahre ein neues Gesicht gegeben habe. Gewehr bat, von Fragen nach möglichen Kandidaten der Neuwahl fürs Bürgermeisteramt abzusehen, der Vorstand werde sich zeitnah entscheiden.

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Auch Rainer Deppe, Landtagsabgeordneter des Kreises, war zu Gast und betonte den Zusammenhalt der Partei, der auf kommunaler Ebene besonders wichtig sei. Es würden „viele Scherbenhaufen“ im Rheinisch-Bergischen Kreis liegen. Armin Laschets größte Stärke sehe er darin, die Menschen nicht auseinander zu treiben, sondern zusammenzuhalten. Im Bericht der Ratsfraktion für 2020 ist von dem „ernüchternden“ Ausgang der Kommunalwahl die Rede, hingegen werden die hohen Wahlergebnisse der Direktkandidaten betont. Landrat Stephan Santelmann wurde in seiner Ansprache konkreter und kündigte an, dass der im Kreistag eingebrachte Haushaltsentwurf „sehr kommunal“ ausgerichtet sei.

Vorstand im Amt bestätigt

Bei der Jahreshauptversammlung wurde der Vorstand der CDU größtenteils wiedergewählt. Mit Erika Gewehr als Vorsitzende und Barbara Düchting und Susanne Lüssem (Vorsitzende der Frauen-Union) als ihre Stellvertreterinnen war von einem „Triumvirat der Frauen“ die Rede. Der bisherige Stellvertreter Jens Feldermann ist nun Mitgliederbeauftragter, eine Funktion, die zuvor die Vorsitzende ebenfalls innehatte.

Darüber hinaus wurden erstmals fünf Beisitzer und Beisitzerinnen gewählt: Waltraud und Arne Küpper, Esterina Bernhardt, Marcus Rehn und Peter Röttger. Gewehr mahnte abschließend: „Burscheid braucht Gesichter.“ So wie Stefan Caplan bisher in der Stadt präsent gewesen sei, müssten es alle Parteimitglieder nun sein.

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