7. Leverkusener StadtradelnMit Pedalen gegen Spritpreise und Klimakrise

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Gehen beim Stadtradeln an den Start: Uwe Witte (v.l.ADFC), Christiane Jäger (Fachbereichsleiterin Mobilität und Klimaschutz), Christian Syring (Mobilitätsmanager), Umweltdezernent Alexander Lünenbach und OB  Uwe Richrath.

Leverkusen – Das Fernziel liegt bei 25 Prozent. „Wir wollen erreichen, dass jeder vierte Weg anstatt mit dem Auto mit dem Fahrrad gemacht wird“, sagt Christiane Jäger. Und um das zu erreichen, müssen Radfahrer im Stadtgebiet sichtbar sein, ist die neue Fachbereichsleiterin für Mobilität und Klimaschutz überzeugt. „Damit alle sehen: Andere machen das auch.“ Und ab Sonntag, 29. Mai, sollten besonders viele zu sehen sein.

Siebte Auflage

Dann beginnt das siebte Leverkusener Stadtradeln. Dafür sind alle, die eine Verbindung zu Leverkusen haben – sei es als Wohn-, Arbeits- oder Schulort – dazu aufgerufen, sich alleine oder in einem Team kostenlos anzumelden und drei Wochen lang gefahrene Radkilometer zu sammeln. „Was immer wieder falsch verstanden wird: Man muss nicht im Team gemeinsam unterwegs sein“, klärt Mobilitätsmanager Christian Syring auf. Jeder dokumentiert seine eigenen Kilometer, im Team werden sie zusammengefasst: Für die gegenseitige Motivation und natürlich für die Preisverleihung, die es in diesem Jahr hoffentlich wieder in feierlicher Runde geben kann.

Horrende Spritpreise

Uwe Richrath ist bereits angemeldet und damit einer von bislang 574 Teilnehmern in 52 Teams. Im Jahr 2019 haben sich mehr als 3000 Bürgerinnen und Bürger beteiligt, es ist also noch Luft nach oben – häufig kämen die Anmeldungen aber erst zum Beginn der Aktion, sind die Organisatoren optimistisch. Für den Oberbürgermeister geht es nicht mehr darum, Radfahrer in die Stadt zu bringen: „Man sieht es überall: Das Radfahren ist hier angekommen. Jetzt geht es darum, das zu etablieren und praxisnah zu gestalten.“ Das sei in Zeiten horrender Spritpreise noch einmal von besonderer Brisanz.

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Richrath hebt vor allem auf das wachsende Angebot an Leihrädern ab, das aktuell um E-Lastenräder ergänzt wird. Uwe Witte vom ADFC mahnt aber auch die Infrastruktur an: „Mit mehr sicheren Radwegen würden noch viel mehr Menschen Radfahren.“ Das wisse er vor allem aus dem Bereich der Schulen, die in diesem Jahr zum zweiten Mal zu einem eigenen „Schulradeln“ aufgerufen sind.

ADFC stellt Fahrradtouren zusammen

„Jeder Kilometer zählt“, ruft Syring alle Bürger zur Teilnahme auf. 387 182 gefahrene Kilometer aus dem Jahr 2019 gilt es zu schlagen. In den vergangenen beiden Jahren lag der Endwert durch Corona und Homeoffice etwas niedriger. Alles von der Kurzstrecke zum Brötchen holen bis zur langen Radtour am Wochenende kann eingetragen werden. Für die hat der ADFC noch ein besonders Angebot: Uwe Witte hat erstmals eine Sammlung von 14 Radtouren rund um Leverkusen zusammengestellt, die im Internet und unter der „Komoot-App“ abgerufen werden können. Dabei handelt es sich um ein immer beliebter werdendes Programm für das Smartphone, auf dem Wander- oder Radrouten geladen werden können und die unterwegs zur Navigation dient. Außerdem bietet der ADFC Leverkusen in den drei Aktionswochen insgesamt sechs geführte Radtouren zu verschiedenen Themen an.

Aktuell liegt der Anteil der Wege, die in Deutschland geradelt werden, laut einer Studie des Bundesverkehrsministeriums übrigens bei zehn Prozent. Und das, obwohl 80 Prozent der Haushalte ein Fahrrad besitzen.  

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