Ohne Ärztin oder ArztKlinikum Leverkusen plant hebammengeführten Kreißsaal

Lesezeit 2 Minuten
LE_neubau-klinikum_(1)

Hier  stockt das Klinikum einen Gebäudetrakt auf. Er soll später auch die neuen Kreißsäle beherbergen.

Leverkusen – Ein neuer Kreißsaal mit fünf Entbindungsräumen soll ab Oktober am Klinikum für Geburten zur Verfügung stehen. Dafür wird das Gebäude „1L“ auf dem Gelände des Krankenhauses zurzeit aufgestockt (wir berichteten). Zusätzlich wird es ab nächstem Jahr auch einen hebammengeführten Kreißsaal geben, kündigt das Klinikum nun an. Noch im Mai will es hierfür Fördergelder beim Land Nordrhein-Westfalen beantragen.

Bauch dpa

Eine Schwangere wird untersucht.

Im hebammengeführten Kreißsaal können Schwangere auf natürliche Art und Weise entbinden – ohne medizinische Interventionen wie Wehentropf, Saugglocke oder Kaiserschnitt und ohne die Anwesenheit eines Arztes, erklärt das Klinikum den Unterschied. Aber: „Sollten allerdings Komplikationen auftreten, ist natürlich sofort ein Arzt zur Stelle“, sagt die Leitende Hebamme Alin Glaus.

Alin Glaus (002)

Alin Glaus

Nicht für jede Frau ist die hebammengeleitete Geburt geeignet, darauf weist das Klinikum hin: In Frage kämen „ausschließlich gesunde Frauen mit einer unkomplizierten Schwangerschaft und ohne Vorerkrankungen“. Schwangere sollten sich zwischen der 20. und 22. Woche vorstellen, damit die Hebammen alles Wichtige über den Schwangerschaftsverlauf erfahren können. Ein zweiter Kontrolltermin finde dann noch einmal rund vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin statt.

Hebamme betreut 1:1

Das ist auch eine weitere Änderung zu dem ärztegeleiteten Kreißsaal: „Der Unterschied liegt darin, dass die Geburt ausschließlich in einer 1:1-Betreuung von der Hebamme eigenverantwortlich begleitet wird – von der Aufnahme bis hin zur Betreuung im Wochenbett. Dies ist ein entscheidender Unterschied und erhöht das Gefühl der Frauen, dass wir individuell auf ihre Bedürfnisse eingehen“, erklärt Alin Glaus. Sie freut sich über das neue Konzept: „Es gibt bislang in ganz Nordrhein-Westfalen nur neun hebammengeführte Kreißsäle. Für uns Hebammen bedeutet diese Rundumversorgung, dass wir das gesamte Spektrum unserer Tätigkeit ausfüllen können.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Am Dienstag den 11. Mai, um 17 Uhr, informiert Alin Glaus in einem kostenlosen Online-Livevortrag über die die verschiedenen Phasen der Geburt. Im Anschluss an den Vortrag können die werdenden Eltern Fragen stellen. Der Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe „Dialog Gesundheit“ wird live auf der Webseite des Klinikums gestreamt. Zuschauer benötigen keine Einwahldaten. Fragen können anonym gestellt werden.

KStA abonnieren