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A 59Ab Oktober kommen zwei schwere Jahre für Leverkusener Pendler

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Überflieger K35 von der A1 direktausfahrt nach Leverkusen  Bild: Ralf Krieger

So sieht zurzeit das Ende der A 59 in Leverkusen aus. Im Norden erwarten die Autofahrer umfangreiche Sperrungen.

Nacheinander werden die Fahrspuren nördlich Monheims für acht Monate gesperrt.

Dass die Autobahn 59 nördlich des Kreuzes Monheim-Süd eine Auffrischung nötig hat, weiß jeder, der dort schon mal fahren musste. Die Oberfläche besteht aus Betonplatten, die nicht mehr plan liegen. Die Autobahn ist zu einer Marterstrecke fürs Fahrwerk mutiert, in beiden Richtungen darf man dort wegen der Schäden nur noch Tempo 60 fahren.

Ab Oktober soll zuerst in südlicher Richtung groß saniert werden: Ab Mittwoch, 15. Oktober 2025, 21 Uhr, wird die A59 in Fahrtrichtung Leverkusen ab dem Autobahndreieck Düsseldorf-Süd bis zur Anschlussstelle Richrath gesperrt. Fünf Tage später, ab Montag, 20.10.2025, wird auch der Abschnitt ab der Anschlussstelle Richrath bis zur Abfahrt Monheim komplett dicht gemacht. Auf der Internetseite des Landesverkehrsministeriums sind erste Maßnahmen ab dem 1. Oktober angegeben, das dürften Baustelleneinrichtungen sein, auch da könnte es schon zu Behinderungen kommen. Die Vollsperrung soll acht Monate dauern, über den ganzen Sommer bis in den Herbst oder Winter 2026, denn ein genaues Ende der Bauarbeiten will eine Sprecherin der Autobahn GmbH nicht angeben – und das kann sie vermutlich auch nicht. Offiziell ist das für den 30. September 2026 um 15 Uhr geplant.

Anschließend soll es laut Sprecherin eine ein- bis zweimonatige Phase geben, in der eine erste Spur freigegeben wird; anschließend wechselt die Baustelle auf die entgegengesetzte Autobahnseite, von Monheim nach Düsseldorf Süd in Richtung Norden. Die bisherige Planung sieht auch dafür eine achtmonatige Sperrung vor, allerdings wird man das erst später genauer sagen können, wenn die Erfahrungen beim ersten Bauabschnitt gemacht wurden.

Die Autos auf den lokalen Umleitungsstrecken soll durch Bedarfsampeln geregelt werden, um für einen gleichmäßigeren Fluss zu sorgen. Für die weiträumige Umleitung soll die Verkehrsführung im Übergangsbereich A3/542 im Autobahndreieck Langenfeld optimiert werden, damit der Autoverkehr besser abfließen kann.

Die Betonplatten sollen abgefräst werden

Die harten Betonplatten will man übrigens abfräsen und nicht zermeißeln oder zertrümmern. Diese brachiale Methode hatte beim Ausbau der A3 in Leichlingen zu Erschütterungen geführt, die noch Hunderte Meter entfernt die Gläser in den Schränken klirren ließen.

Die A3 und die A59 sollen den Hauptteil des Umleitungsverkehrs aufnehmen. Allerdings hat die Autobahn GmbH ihre Baustelle im Autobahndreieck Langenfeld nicht rechtzeitig fertig, weshalb dort während der Umleitungszeit ein Engpass bleibt. Bedeutende Streckensperrungen auf der parallel verlaufenden Bahnstrecke zwischen Leverkusen und Düsseldorf sind zurzeit nicht bekannt.

Die Autobahn 59 ist ein Sonderfall. Sie verläuft nicht durchgängig, wie A1 oder A3, sondern in drei Teilabschnitten. Im Norden von Dinslaken bis Duisburg, nach einer Unterbrechung von Düsseldorf bis zum Kreuz Leverkusen West. Der südliche Abschnitt beginnt am Dreieck Heumar und geht in Bonn in die B42 über. Zu Beginn hieß sie Autobahn 170. Das Teilstück zwischen Düsseldorf und Monheim wurde 1971 freigegeben. So alt dürften die unebenen Betonplatten sein.

Die A 59 war in den 1970er-Jahren Anlass für heftige Proteste in Leverkusen: Verkehrsplaner des Bundes hatten damals vor, die 59 durchs Leverkusener Stadtgebiet zu ziehen, vom Spaghettiknoten Leverkusen West über die Rheinallee und entlang des Bayerwerks bis zur A3 nahe dem Willy-Brandt-Ring, wo man ein neues Autobahndreieck bauen wollte. Was das für den Wiesdorfer Süden bedeutet hätte, lässt sich nur erahnen. Zum Glück für Leverkusen wurde wenigstens dieser überzogene Autobahnplan endgültig beerdigt, aber erst in den 1990er-Jahren.