A1SPD Rhein-Berg will wieder einen Blitzer zwischen Burscheid und Leverkusen

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Genau bei Kilometer 396 stand die Geschwindigkeitsmessanlage auf der Autobahn 1 zwischen Burscheid und Leverkusen.

Genau bei Kilometer 396 stand die Geschwindigkeitsmessanlage auf der Autobahn 1 zwischen Burscheid und Leverkusen.

Die Sozialdemokraten haben einen Brief an Bundesverkehrsminister Volker Wissing geschrieben.

Die SPD-Kreistagsfraktion im Rheinisch-Bergischen Kreis hat sich mit einem Brief an Bundesverkehrsminister Volker Wissing gewendet. Darin fordern die Sozialdemokraten eine dauerhafte Geschwindigkeitsbegrenzung auf dem A1-Abschnitt zwischen Burscheid und Leverkusen sowie, dass der Blitzer dort wieder aufgestellt wird.

Zum Hintergrund: Bei Kilometer 396 stand zwischen Burscheid und Leverkusen von 2017 bis zum 11. März 2024 eine stationäre Geschwindigkeitsmessanlage, wie es im Amtsdeutsch heißt, es galt Tempo 100. Eingerichtet worden waren Blitzer und Begrenzung wegen der Schrankenanlage auf der alten Rheinbrücke. Dort hatte es immer wieder Rückstaus gegeben. Zwischen 2017 und 2023 hatte der Blitzer für rund 1,5 Millionen Geschwindigkeitsmessungen ausgelöst.

Mehr als fünfmal so viele Unfälle auf A1-Abschnitt

Mit der Öffnung der neuen Rheinbrücke fielen Geschwindigkeitsbegrenzung und Blitzer weg, die zuständige Autobahn GmbH sah dafür keine Rechtsgrundlage mehr. Recherchen des „Leverkusener Anzeiger“ hatten ergeben, dass es dort zuletzt zu deutlich mehr Verkehrsunfällen gekommen war als im Vorjahr. Zwischen dem 4. Februar, dem Tag der Brückenöffnung, und Mitte März hatte die Polizei in dem abschüssigen Abschnitt elf Unfälle registriert, 2023 waren es zwei. Auch die Feuerwehr Burscheid hatte von einem erhöhten Unfallaufkommen berichtet. 

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Die SPD Rhein-Berg formuliert weiter: „Im morgendlichen Berufsverkehr stauen sich die Kraftfahrzeuge insbesondere auf der rechten Spur immer noch weit zurück. Grund hierfür ist das hohe Verkehrsaufkommen am/im Autobahnkreuz Leverkusen, das eines der meistbefahrenen Deutschlands ist.“ 

Der Abbau der Blitzeranlage sei zu schnell und voreilig gewesen, heißt es im Brief an Wissing. Zumal in Leverkusen sowohl auf der A1 und der A3 demnächst wieder kräftig gebaut werde. Diese Baumaßnahmen „rechtfertigen, die Geschwindigkeit der auf das Autobahnkreuz zufahrenden Kraftfahrzeuge frühzeitig und umfassend zu drosseln“, führen die Sozialdemokraten aus. Auch wenn nicht alle Unfälle auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen seien, habe eine Biltzeranlage einen „Hallo-Wach-Effekt“ auf die Autofahrerinnen und Autofahrer.

Der Minister soll nun alle rechtlichen Spielräume nutzen, die er habe, um auf die Autobahn GmbH einzuwirken. Auch im Kreistag und in der Verkehrskommission des Regionalrats Köln werde die Wiederinbetriebnahme der Geschwindigkeitsüberwachung gefordert.

Völlig anders bewertet dagegen die Kreistagsfraktion der AfD die Situation auf der A1. Sie sehe „eine Reduzierung von Reglementierungen positiv, so auch den Abbau der stationären Radarfalle“, teilt Fraktionschef Sebastian Weirauch mit. Die AfD-Fraktion im Kreishaus findet auch die Anhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 120 richtig.

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