Wandel in der Fußgängerzone: Das mit Minini verbundene Café im Dorf erweitert, in der Baulücke von Alt-Schlebusch tut sich noch nichts.
Minini und Alt-SchlebuschViel Wandel in der Schlebuscher Fußgängerzone

Das Eiscafé Minini hat lange Tradition in Schlebusch, nun kündigen sich Veränderungen an.
Copyright: Stefanie Schmidt
Es kündigen sich Änderungen in der Schlebuscher Fußgängerzone an: Wo einst ein Herrenausstatter seine Mode verkauft hat, stehen nun Stühle vom benachbarten Café im Dorf vor dem Schaufenster. Wer hindurchschaut, sieht im Verkaufsraum eine noch in Folie verpackte Eistruhe stehen. „Ja, wir eröffnen dort einen Eiskiosk“, sagt eine Kellnerin im Café im Dorf. Sie trägt eine Schürze des Eiscafé Minini, das in Schlebusch direkt gegenüber beheimatet und schon länger mit dem Café im Dorf verbunden ist.

Vor dem ehemaligen Geschäft eines Herrenausstatters stehen jetzt Tische vom Café im Dorf, drinnen ist eine Eistruhe zu erkennen.
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Unklar ist, was mit dem traditionsreichen Laden an der Bergischen Landstraße 50 geschieht. Ein dortiger Mitarbeiter sagt, dass der Laden in den nächsten Wochen oder Monaten geschlossen werde und möglicherweise ein neuer Pächter kommen soll. Der Inhaber Ivano Mason bestätigt kurz, dass er neben dem Café im Dorf einen „Eiskiosk“ eröffnen wird. „Der Laden gegenüber bleibt aber auch bestehen“, versichert er. Für weitere Nachfragen zu Form und Zeitrahmen war er nicht mehr zu erreichen.
Abgesehen von möglichen strukturellen Veränderungen kann Michael Rheindorf, Sprecher der Werbe- und Fördergemeinschaft Schlebusch, beruhigen: „Unsere Information ist, dass Minini in Schlebusch bestehen bleibt.“ Alles andere wäre auch ein schwerer Schlag für die Fußgängerzone und den dortigen, größtenteils inhabergeführten Einzelhandel. „Das war schon so, als ich ein kleiner Junge war: Zum Eisessen geht man nach Schlebusch zu Minini, da gibts das beste Eis“, erinnert sich Rheindorf.
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Personalprobleme im Sommer
Dass das noch heute so ist, bestätigt das Stadtbild: Vor der Schlebuscher Eisdiele stehen nicht nur an heißen Sommertagen immer Schlangen vor der Theke, ein Tisch im Außenbereich ist dann schwer zu bekommen. Auch bei trübem Wetter holen Schulkinder auf dem Heimweg hier ihr Eis auf die Hand und Ältere trinken drinnen oder in Decken gehüllt auch draußen ihren Kaffee. In diesem Sommer allerdings plagten die in der Gastronomie verbreiteten Personalsorgen auch das Schlebuscher Café. Wegen Personalmangels, wie eine Aufstelltafel verkündete, wurde für einige Wochen auf Selbstbedienung umgestellt. Eine Neuerung, die bei der Stammkundschaft nicht gut ankam, plötzlich blieben viele Tische leer. Auch die Müllberge, die in dieser Zeit durch Einweggeschirr entstanden sind, stießen auf viel Kritik. Sobald wieder Bedienung angeboten wurde, füllten sich auch die Tische schnell wieder.

In der Baulücke, wo einst Alt-Schlebusch stand, gedeiht aktuell nur das Unkraut gut.
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An Schlebuschs berühmtester Baulücke in direkter Nachbarschaft zum neuen Eiskiosk dagegen ist weiterhin keine Bewegung zu erkennen. Im August hatte die Stadtverwaltung Leverkusen bekannt gegeben, dass alle Formalitäten zum Schließen der Baulücke an der Stelle der von 22 Jahren abgebrannten Gaststätte „Alt Schlebusch“ geklärt seien. „Ab dem 27. Oktober dieses Jahres sollen die Bauarbeiten eines neuen Wohn- und Geschäftshauses an der Bergischen Landstraße beginnen“, hieß es damals in der Mitteilung. Davon ist bislang noch nichts zu sehen.

Das neue Gemeindezentrum an St. Andreas nimmt Formen an.
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Ein paar Meter weiter schießt dagegen ein Neubau zusehends in die Höhe: Das neue Pfarr- und Gemeindezentrum von St. Andreas. Wo zum Baubeginn vor einem halben Jahr noch eine Mauer Garagen und Parkplätze voneinander trennte, ragen jetzt meterhohe Wände in Richtung Kirchturm. Mit rund 15 Monaten Bauzeit rechnet Architekt Martin Kostulski vom Architektenbüro „LK Architekten“ damals, Ende August 2026 soll das neue „Haus der Begegnung“ übergeben werden. Das scheint auf einem guten Weg.
Eine gute Nachricht gibt es auch noch für Bücherfreunde: Die Bücherei St. Andreas, die während der parallel stattfindenden Sanierung des Klösterchens in die alte Kaplanei ausgegliedert werden muss, ist seit dem 9. November an dieser Stelle – rechts der Kirche – wieder für Besucher geöffnet.

