Nach dem Erfolg aus dem vergangenen Jahr fand der kleine Markt in der Bahnstadtchaussee zum zweiten Mal statt – unsere Autorin Jessy Schmidt hat sich hier umgesehen.
Weihnachtsbasar in LeverkusenLokal, nachhaltig und mit Liebe gemacht

Sabine Strippel (r) mit einer Kundin beim zweiten Weihnachtsbasar an der Bahnstadtchaussee
Copyright: Jessy Schmidt
Wer hier ausstellt, hat mit allen anderen drei Dinge gemeinsam: Ihr Geschäfte sind lokal, nachhaltig und inhabergeführt. Nach dem Erfolg des vergangenen Jahres organisierten Sabine Strippel und Jan Lukat vor ihren Geschäftsräumen in der Bahnstadtchaussee 4–6 bereits ihren zweiten Weihnachtsbasar. 22 Ausstellende präsentierten ihre Waren, allesamt mit Liebe gemacht.
Auf den Spuren des Opas
Sabine Strippel eröffnete 2001, mitten in der Coronakrise, ihren Laden „Taschenputtel“ in der neuen Bahnstadt. Sie näht Taschen aus Naturleder, das ausschließlich aus Europa kommt. Der Ort hat eine persönliche Bedeutung für sie: Ihr Großvater arbeitete bereist im Ausbesserungswerk von Opladen.
Opladen hat was zu bieten. Das wollen wir den Leuten zeigen
Jan Lukat sattelte aus persönlichen Gründen vom Grafiker zum Rikscha-Fahrer um und beliefert damit Menschen mit Essen, die nicht mehr selbst kochen können – auch das nachhaltig im guten alten Henkelmann. Das Essen stammt von örtlichen Gastronomen, mit denen er zusammenarbeitet. Sein Rikscha-Dienst ist direkt neben dem „Taschenputtel“ beheimatet und die beiden Nachbarn inspirierte der Platz vor ihren Läden zu diesem Adventsmarkt. „Opladen hat was zu bieten“, erzählt Lukat von den Anfängen im letzten Jahr. „Und das wollten wir den Leuten zeigen.“

Sabine Strippel (r) und Jan Lukat
Copyright: Jessy Schmidt
Sein Optimismus und seine Tatkraft sind in jedem Wort zu spüren. Über Social Media und Mund-zu-Mund-Propaganda wurden die Aussteller gefunden. „Es wurde in der Coronakrise so viel gemeckert, so viel Negatives verbreitet“, erklärte der Organisator. „Wir wollten eine Gegenbewegung starten, den Menschen etwas Positives vor die Nase setzen“. Mit Erfolg.
Deko, Floristik, Keramik, Malerei, Metall, Mode - insgesamt waren es in diesem Jahr sogar vier Stände mehr als bei der Premiere. Teilweise war es schwer, sich einen Weg durch die Menschen zu bahnen. Die Künstlerin hatte ihren Stand gleich vor ihrem Ladenlokal aufgebaut, das kurzerhand zum Glühwein- und Punschstand umfunktioniert wurde. Auch das Kreativ-Café fand Interessentinnen: Es bietet Menschen gegen einen Beitrag die Möglichkeit, gemeinsam kreativ zu sein und ihre Projekte zu verwirklichen.
Warme Getränke gegen Spende
Der Verein „Bäume für Leverkusen“ stellte Heißgetränke gratis zur Verfügung, freute sich jedoch über die ein oder andere Spende. Wozu die sinkenden Temperaturen durchaus das ihrige dazu getan haben dürften. So wird es wohl auch im kommenden Jahr weitergehen mit dem Adventsbasar, der als positive Ablenkung in einer tiefen Krise begonnen hat. „Wir haben Pläne“, erklärt Jan Lukat. Mehr verrät er erst einmal nicht.