Leverkusener Grüne gescheitertWie Rupy David trotzdem noch in den Landtag einzieht

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Rupy David Grüne Wahlparty K1

Rupy David (Mitte) feiert am Abend der Landtagswahl mit Parteifreunden und ihrem Mann Niroshan (2.v.r) im Wiesdorfer K1.

Leverkusen – „Mir geht es gut“, sagt Rupy David am Tag nach dem großen Erfolg der Grünen bei der NRW-Wahl. Am Telefon klingt sie noch etwas verschnupft, der Abend war lang, die Nacht umso kürzer. Erst ging es zur Wahlparty ins K1 in Wiesdorf, „danach sind wir noch nach Düsseldorf gezogen und haben mit der Landespartei gefeiert“, erzählt sie dem „Leverkusener Anzeiger“. Den direkten Einzug ins Düsseldorfer Parlament wiederum hat sie knapp verpasst – trotzdem könnte Rupy David schon bald Abgeordnete werden.

Platz 36 der Grünen-Landesliste reichte noch für ein Landtagsmandat, David steht auf Platz 39. Auch damit hätte sie es nach Düsseldorf geschafft, hätten Grünen-Kandidatinnen und -Kandidaten in Aachen, Köln und Münster nicht Direktmandate errungen, die auf der Liste schlechter gestellt waren als die Leverkusenerin.

Rupy David: „Eventuell wird das noch was“

Aber Rupy David sagt: „Eventuell wird das noch was.“ Es sei bei den Grünen üblich, dass Ministerinnen und Staatssekretäre ihre Mandate abgeben, wenn sie Regierungsverantwortung übernehmen – und dass die Grünen Teil der neuen Landesregierung werden, ist über alle Maßen wahrscheinlich. David ist dritte Nachrückerin und zieht dann doch bald in den Landtag ein, wenn es nach ihr geht: „Dafür bin ich angetreten“, sagt sie. „Eine kleine Hoffnung habe ich noch, ich bin aber auch nicht enttäuscht, wenn es nicht klappt.“

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„Die ersten Hochrechnungen waren überwältigend“, sagt David. „Als ich gesehen habe, wie viele Direktmandate wir bekommen, habe ich mich sehr gefreut. Sie sind etwas besonderes für uns.“ Ob lieber mit CDU oder gemeinsam mit SPD und FDP, einen Wunschkoalitionspartner hat die 33-Jährige nicht. „Mir ist wichtig, dass wir unsere Inhalte durchkriegen“, sagt sie und zählt auf: Mobilität, Klimaschutz, der Strukturwandel – und das alles durch die Brille der sozialen Gerechtigkeit. „Da haben wir klare Linien und Vorgaben und schauen jetzt, mit wem wir unsere Ideen umsetzen können.“

Roswitha Arnold: „An den Grünen führt kein Weg vorbei“

„An den Grünen führt kein Weg vorbei“, sagt am Montag Grünen-Fraktionschefin Roswitha Arnold, die nicht bei der Präsentation der Ergebnisse im Ratssaal sein konnte. Auch sie ist der Meinung: „Das Regierungsprogramm muss eine eindeutig grüne Handschrift haben, und das muss hart verhandelt werden.“

Für Rupy David hat Arnold nichts als Lob übrig: „Sie hat einen tollen Wahlkampf gemacht. Sie ist authentisch und ehrlich. So nah waren die Grünen in Leverkusen nie an einem Landtagsmandat.“

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