Öffentlicher NahverkehrWupsi will bald E-Busse bestellen - Rat muss noch zustimmen

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Von 2022 an sollen die neuen E-Busse zwischen Opladen und Bergisch Gladbach verkehren. Wupsi-Chef Marc Kretkowski und Oberbürgermeister Uwe Richrath stellten sie im Juni vor.

Von 2022 an sollen die neuen E-Busse zwischen Opladen und Bergisch Gladbach verkehren. Wupsi-Chef Marc Kretkowski und Oberbürgermeister Uwe Richrath stellten sie im Juni vor.

Leverkusen – Weg vom Dieselantrieb, hin zu Elektro-Motoren, später womöglich auch zum Wasserstoffantrieb – dahin will das kommunale Verkehrsunternehmen Wupsi seine Fahrzeugflotte in diesem Jahrzehnt umrüsten. Die Gesellschafterversammlung des Unternehmens, das je zur Hälfte der Stadt Leverkusen und dem Rheinisch-Bergischen Kreis gehört, hat diesem Vorhaben bereits im Juni seinen Segen gegeben, nun müssen der Leverkusener Stadtrat und der Rheinisch-Bergische Kreistag noch zustimmen, denn schließlich kommen auf die Anteilseigner einige Mehrkosten zu. Kostenlos ist die Umrüstung auf klimafreundlichere Antriebsformen nicht.

Umstellung ab 2022

Und das Projekt hat eine gewisse Vorlaufzeit. 2022 sollen die ersten zehn E-Busse angeschafft werden, die unter dem Arbeitstitel „grüne Linie“ auf der Linie 222 zwischen Opladen und Bergisch Gladbach über Wiesdorf und Schlebusch verkehren werden. Von 2024 an wird dann der komplette Fuhrpark der Wupsi auf E-Busse umgestellt. Die sind nicht nur in der Anschaffung rund doppelt so teuer wie die gewohnten Diesel-Fahrzeuge. Sie benötigen auch eine Lade-Infrastruktur, die erst noch geschaffen werden muss. Unterm Strich wird ein komplett auf E-Busse umgestellter Wupsi-Betrieb nach heutigen Kosten jährlich 4,7 Millionen Euro teurer sein. Eine Umstellung auf Wasserstoffantrieb käme bei der Gesamtflotte zu Mehrkosten von 9,2 Millionen Euro.

Wasserstoff wäre zu teuer

Aber nicht allein deswegen hat sich die Wupsi, die beide Antriebsarten ergebnisoffen geprüft hat, für E-Busse entschieden. „Batteriebetriebene Busse sind effizienter als Wasserstoffbusse. Eine Brennstoffzelle braucht man eher im Langstreckenverkehr, wir sind aber auf Kurzstrecken unterwegs“, erläuterte Wupsi-Chef Marc Kretkowski im Juni.

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Trotzdem werde man die technische Entwicklung weiter im Blick behalten und auch gemeinsam mit den kommunalen Töchtern Avea und EVL prüfen, ob der durch die Müllverbrennung der Avea hergestellte Strom kostengünstig für die Elektrolyse, also zur Herstellung von Wasserstoff genutzt werden kann. Ein „Umswitchen“ auf Wasserstofftechnik wäre später noch möglich.

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Was manchen aber nicht schnell genug geht. Jetzt E-Busse zu kaufen, sei unnötig rausgeworfenes Geld, wetterte Erhard Schoofs von der Bürgerliste im Finanzausschuss. Die große Mehrheit sah dies allerdings anders und stimmt dem Wupsi-Konzept unter Lob zu.

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