Schlebusch – 27 Jahre in Amt und Würden liegen hinter Pfarrer Heinz Zöller, 26 davon in St. Andreas in Schlebusch. Am Sonntag wurde der Geistliche in einem großen Festgottesdienst mit anschließendem Dank- und Pfarrfest in den Ruhestand verabschiedet. Wobei Ruhestand nicht ganz zutreffend ist: „Ich werde weiterhin hier und da Messen halten. Das Priestertum ist eine Berufung auf Lebenszeit“, kündigte Zöller, Jahrgang 1944, unmissverständlich an.
Besondere Herzlichkeit
Den Gemeindemitgliedern im Seelsorgebereich Leverkusen-Südost (Schlebusch, Alkenrath, Manfort, Steinbüchel, Waldsiedlung und Fettehenne), in dem Heinz Zöller seit dessen Gründung aktiv war, wird er als leitender Pfarrer dennoch fehlen. Das zeigte das zum Abschiedsgottesdienst brechend volle Gotteshaus. Und auch, wenn man die Gäste persönlich auf Pfarrer Zöller ansprach, hörte man nur Gutes: „Ihn zeichnet besonders seine Herzlichkeit aus. Außerdem ist er sehr fortschrittlich in seinem Denken“, lobte etwa Manfred Plogsterdt.
Seine Bekannte Waltraud Wiemer pflichtete ihm umgehend bei: „Er hatte nie Berührungsängste, ist auf die Leute zugegangen und hat sich Zeit für sie genommen“. Ihre Aussage belegte sie umgehend mit einem Beispiel aus eigener Erfahrung: „Ich denke gerne an die gemeinsame Vorbereitung unserer Goldhochzeitsmesse zurück. Er war dabei einfühlsam und hat die Messe sehr schön mit uns durchgeplant“, erinnerte sich die Kommunionhelferin aus St. Albertus Magnus in der Waldsiedlung. Bei seiner Abschiedsmesse habe er noch einmal „volle Power“ gegeben, sagte Zöller später in der Sakristei und erntete dafür zustimmendes Nicken der Umstehenden. Volle Power war in den vergangenen 26 Jahren wohl oft nötig.
In seine Amtszeit fiel zum Beispiel die große Herausforderung, acht verschiedene Kirchen im neugeschaffenen Seelsorgebereich Leverkusen-Südost zu vereinen. „Ich habe immer von morgens bis abends gearbeitet, das bedingt die Leitung einer Gemeinde. Ob ich meine Zeit zukünftig anderswo, zum Beispiel in einem Verein, zur Verfügung stelle, habe ich noch nicht entschieden.“ Entschieden hingegen ist, dass er jetzt in die Waldsiedlung zieht. Und auch sein Nachfolger steht schon fest. Folgen wird der 37-jährige Pfarrer Hendrik Hülz, der zuletzt in Düsseldorf tätig war. Gemeinsam mit dem neuen Kaplan Lars Spohr wird er am kommenden Sonntag, 6. September, um 17 Uhr in einem Einführungsgottesdienst – ebenfalls in St. Andreas – in seinem neuen Wirkungskreis begrüßt.
Waltraud Wiemer und Manfred Plogsterdt wissen bereits, was sie vom neuen Pfarrer erwarten: „Wir haben ein reges Gemeindeleben und es wäre schön, wenn auch der Nachfolger alles daransetzen würde, dass das so bleibt“.