PFASBezirksregierung nimmt zu Anfragen von Leverkusenern Stellung

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Sondermüllverbrennungsanlage Currenta

Die Sondermüllverbrennung von Currenta in Leverkusen-Bürrig

Die Bezirksregierung in Köln nimmt öffentlich zur PFAS-Belastung durch die Bürriger Kläranlage Stellung. Viele Fragen bleiben offen. 

Nachdem mehrere Bürger und Bürgerinnen, zuletzt die Leverkusener Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik, von der Kölner Bezirksregierung Auskunft über das Ausmaß der weiterhin in Leverkusen in den Rhein fließenden per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) gefordert haben, hat die Bezirksregierung am Freitagnachmittag öffentlich zu den Fragen Stellung bezogen.

Mit Blick auf die Einleitung von PFAS über die Currenta-Kläranlage im Stadtteil Bürrig referiert die Bezirksregierung den aktuellen Stand der Abwasserklärung. 2011 sei eine „Abwasservorbehandlungsanlage (Ionentauscheranlage) genehmigt“ worden. Diese Abwasservorbehandlung verfolge das Ziel, die Belastung des Wassers mit PFAS zu reduzieren. Dem Betreiber Currenta sei auferlegt worden, dass diese Vorbehandlung mit Blick auf die PFAS einen Wirkungsgrad von 80 Prozent erreichen solle. Ob das nach den Daten der Bezirksregierung tatsächlich erreicht wurde, bleibt offen, denn in der Mitteilung heißt es im Folgenden nur: „Nach der Inbetriebnahme der Anlage in 2011 ist die Gewässerbelastung deutlich reduziert worden.“

2022 habe der Betreiber, also Currenta, der Bezirksregierung über neue Versuchsergebnisse zur noch deutlicheren Verringerung der PFAS-Belastung berichtet, heißt es weiter. Die Abwasservorbehandlungsanlage soll demnach auf Basis der Versuchsergebnisse nun grundlegend optimiert werden: „Diese neue Anlage wird zu einer weiteren erheblichen Reduzierung der PFAS-Frachten führen“, schließt die Bezirksregierung ihre Ausführungen zur Kläranlage in Bürrig. Genauere Angaben fehlen in der Stellungnahme. 

Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen sind industriell hergestellte chemische Verbindungen, die sich in der Natur praktisch nicht abbauen. Deshalb tragen sie auch den Beinamen Ewigkeitschemikalien. Einige PFAS stehen im Verdacht krebserregend zu sein. Vor Slawik hatten der Abwasserexperte der Umweltschutzorganisation BUND, Paul Kröfges, und eine Bürriger Bürger Fragen bezüglich der PFAS-Belastung in Leverkusen gestellt. 

Das Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz teilte im Februar mit, dass aus der Bürriger Kläranlage maximal 35 Gramm PFAs am Tag in den Rhein fließen sollten. Tatsächlich waren 2022 täglich mehr als zehn Mal so viel: 457 Gramm. 

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