Polizei in LeverkusenWachen bleiben in Wiesdorf und Opladen – nur wo genau?

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Polizeiwache Wiesdorf

Polizeiwache in Leverkusen-Wiesdorf

Leverkusen – Die Polizei soll auch in Zukunft zwei Standorte in Leverkusen haben: „Wir bleiben in Opladen und Wiesdorf“, sagte der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob am Montag im Leverkusener Stadtrat. Die CDU-Fraktion hatte zuletzt die Sorge geäußert, die Polizei könne eine der beiden Wachen aufgeben und sich damit weiter aus der Stadt zurückziehen.

Seit 2007 gibt es das Polizeipräsidium Leverkusen nicht mehr

Im Jahr 2007 hatte sich der Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Köln auch auf Leverkusen erweitert. Das Leverkusener Polizeipräsidium an der Heymannstraße in Wiesdorf wurde in diesem Zuge zu einer normalen Polizeiwache zurückgestuft. Mehrere Wachen in Leverkusen wurden in den Folgejahren geschlossen, bis heute blieben noch die Standorte in Opladen am Opladener Platz und in Wiesdorf. Daran wird sich auch nichts ändern.

Polizeipräsident Uwe Jacob

Der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob beim Besuch des Leverkusener Stadtrats

„Es soll kein Standort aufgegeben werden“, versicherte Polizeipräsident Jacob im Rat. Doch wo die Ordnungshüter künftig genau stationiert sind, ist noch offen. Die Kölner Polizei habe in den letzten Jahren sämtliche ihrer 28 Liegenschaften auf den Prüfstand gestellt. Nun soll für all jene, deren verbleibender Mietzeitraum kürzer als sieben Jahre ist, eine Zukunft gefunden werden.

Das trifft auch auf die Wachen in Wiesdorf und Opladen zu. Die Beamtinnen und Beamten in Wiesdorf sind für die Stadtteile Wiesdorf, Manfort, Küppersteg, Schlebusch, Steinbüchel und Alkenrath zuständig. Der Wache Opladen fallen die Stadtteile Opladen, Rheindorf, Hitdorf, Bürrig Quettingen, Bergisch Neukirchen und Lützenkirchen sowie der Bürgerbusch zu.

Stadt hat Polizei schon Standortvorschläge gemacht

Für beide Leverkusener Wachen kommen laut Jacob sowohl eine Neuanmietung als auch ein Neubau in Frage. „Zu den taktischen Bedürfnissen gehört, möglichst jeden Einsatzort schnell erreichen zu können“, sagte Jacob. Höchstwahrscheinlich sollen sich die neuen Standorte dann auch in der Nähe der jetzigen befinden.

Die Stadt habe der Polizei sogar schon konkrete Standortvorschläge unterbreitet, verriet Jacob. Nennen könne er diese aufgrund vergaberechtlicher Vorgaben derzeit allerdings noch nichts.

Polizeiwache Leverkusen Opladen

Zwar könnten beide Wachen auch saniert werden, wie es in der Vergangenheit schon diskutiert wurde. Doch ob sich das rechnet und sanierte Räume den aktuellen Anforderungen der Polizei Köln gerecht würden, ist unklar. Uwe Jacob sagte, es gebe mitunter „einen unheimlichen Sanierungsbedarf, der kaum darzustellen ist“.

Zeitplan hängt mit Kölner Erweiterung zusammen

Der Zeitplan für eine Neuaufstellung der Wachen Wiesdorf und Opladen hängt nun eng mit dem Erweiterungsbau der Polizei Köln am Präsidium in Köln-Kalk zusammen. Das Polizeipräsidium Köln platze aus allen Nähten, berichtete Jacob. Daher werde gegenüberliegend des Polizeipräsidiums voraussichtlich bis Ende 2026 auf einem Schotterplatz ein zweiter Bau erreichtet, der „fast so groß“ wie das Hauptgebäude sei.

Ist das neue Gebäude fertig, sollen dort auch Polizeibeamtinnen und -beamte stationiert werden, die heute noch in Leverkusen arbeiten. Konkret gehe es dabei vor allem um Kräfte der Direktion Zentrale Aufgaben, solche also, die in der Verwaltung, nicht aber operativ im Einsatz sind. Jacob nannte die ZA 13 (Öffentlich-rechtliche Forderungen), ZA 16 (Buchhaltung) und ZA 26 (Einsatztraining), zudem die Führungsstelle der Direktion Verkehr.

Ebenfalls nach Köln wechseln sollen die Kriminalkommissariate 31 (Wirtschaftskriminalität), 32 (Beamten- und Korruptionsdelikte) und 58 (Zentrale Anzeigenbearbeitung im Bereich Massenkriminalität ohne Ermittlungsansatz). „Das sind Kräfte, die nicht operativ auf der Straße tätig sind“, so Jacobs. „Die meisten tragen auch keine Uniform.“

Bezug der Wachen in wenigen Jahren

Bleibt es bei der Planung für die Erweiterung in Köln, könne schließlich eine neue Wache in Wiesdorf in den Jahren 2026 bis 2028 in Betrieb genommen werden. In Opladen könnte es schon im Jahr 2025 soweit sein, so Jacob: „Wenn alles rund läuft – und Sie haben genug Erfahrung mit dem Bau, wann läuft schon alles rund – könnten wir in Opladen schon früher ein neues Gebäude beziehen.“

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„Viele Beamtinnen und Beamte auf der Straße, das ist uns wichtig“, sagte Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) im Anschluss an Jacobs Ausführungen.

Im vergangenen Jahr war die Zahl der Straftaten in Leverkusen – auch pandemiebedingt – um fast fünf Prozent rückläufig. Die Polizei Köln registrierte in Leverkusen insgesamt 10.495 Straftaten. Rückläufig waren die Zahl der Schwarzfahrer (minus 41,55 Prozent), Diebstähle (minus 11,92 Prozent) und Körperverletzungen (minus 7,59 Prozent). Am stärksten nahmen Straftaten im Internet (plus 27,55 Prozent) und sogenannte Straftaten zum Nachteil älterer Menschen mit überregionaler Tatbegehung (plus 17,81 Prozent) zu.

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