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Stromausfall im StadtgebietKrisenstab der Stadt Leverkusen probt den Ernstfall

Lesezeit 3 Minuten
Krisenstabsübung Stadt Leverkusen

Der Krisenstab der Stadt Leverkusen hat ein Katastrophenszenario geübt. Viel zu sehen war auf den Straßen nicht: Alles spielte sich auf der Hauptfeuerwache ab.

Zwei Tage lang hat die Stadtverwaltung mit der Feuerwehr zusammen ein Krisenszenario geübt. Was tut man, wenn der Strom überall ausfällt und die Infrastruktur zusammenbricht?

Auf einmal ist es doch passiert: Die ganze Stromversorgung im Stadtgebiet ist zusammengebrochen, es herrscht Chaos auf den Straßen. Um auf ein solches Szenario vorbereitet zu sein, übt die Stadt in regelmäßigen Abständen den Ernstfall. So kam auch am Mittwoch und Donnerstag der Krisenstab der Stadt zusammen. Er wird eingesetzt, wenn ein außergewöhnliches Ereignis eintritt – etwa Naturkatastrophen, Großbrände oder technische Störungen mit erheblicher Tragweite. Dem Krisenstab gehören unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung, der Polizei und der Energieversorgung Leverkusen (EVL) an. Seine Aufgabe ist es, „administrativ-organisatorische Entscheidungen gebündelt, schnell und koordiniert zu treffen“, schreibt die Stadt. Zusätzlich koordiniert die Feuerwehreinsatzleitung die Einsatzkräfte und übernimmt die akute Gefahrenabwehr.

Zuletzt war der Krisenstab unter anderem während der Corona-Pandemie, bei der Flutkatastrophe und der Explosion im Entsorgungszentrum von Currenta in Bürrig 2021 sowie bei Evakuierungen nach Bombenfunden im Einsatz, aber beispielsweise auch vorsorglich bei der Meisterfeier von Bayer 04 Leverkusen 2024.

Realitätsnahe Bedingungen

Im Ernstfall müssen Abläufe funktionieren, Zuständigkeiten klar sein und Informationen verlässlich fließen. „Genau das wird bei der Übung unter realitätsnahen Bedingungen, aber ohne reale Gefährdung trainiert“, erklärt die Stadt. Die Übung wurde vom Institut der Feuerwehr NRW (IdF) begleitet: Die Übungsleiter in Münster konnten in Echtzeit in das Szenario eingreifen und es immer wieder verändern. Sie haben auch die Akteure beobachtet, am Ende gab es ein gegenseitiges Feedback. 

Ort der Übung war die Hauptfeuer- und Rettungswache, weil von hier aus Warnsysteme oder Sirenen direkt angesteuert werden können und der Krisenstab von hier aus eng mit dem Stab der Feuerwehr zusammenarbeiten kann.

Übungsszenario: Großflächiger Stromausfall

Das Szenario der Übung umfasste einen großflächigen Stromausfall im Stadtgebiet. Nun galt es für die Teilnehmer, sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen: Wie viele Menschen sind betroffen, können Krankenhäuser und Seniorenheime durch Notstromaggregate ihre Arbeit aufrechterhalten, muss evakuiert werden?

In einem Notfall müsste der Krisenstab zahlreiche Aufgaben gleichzeitig bewältigen: die medizinische Versorgung koordinieren, die Trinkwasserversorgung sicherstellen, Verkehrsregelungen anpassen, Informationen an die Bevölkerung weitergeben, öffentliche Sicherheit gewährleisten – und dies alles im schlechtesten Fall ohne digitale Hilfsmittel, teilt die Stadt mit.

Im Falle eines solchen Szenarios würden in der Realität in Leverkusen die „Kiez“-Standorte in Betrieb genommen werden. Wenn der Strom ausfällt und der Notruf von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei telefonisch nicht erreicht werden kann, können Bürgerinnen und Bürger an diesen Standorten Notrufe absetzen und Infos zur aktuellen Lage erhalten. Neben einem medizinischen Grundversorgungsangebot gibt es bei Bedarf , die Möglichkeit sich zu aufzuwärmen oder sein Handy zu laden.

Oberbürgermeister Uwe Richrath resümiert: „Es ist wichtig, das notwendige Wissen und die entsprechenden Abläufe im Krisenstab regelmäßig zu überprüfen und weiterzuentwickeln.“