Sturm „Zeynep“ in LeverkusenFeuerwehr bewältigt 92 Einsätze – Baum stürzt auf Zug

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Fahne im Wind Leverkusen

Eine Fahne flattert während des Sturms „Zeynep“ am 18. Februar 2022 in Leverkusen-Hitdorf im Wind.

Leverkusen – Sturmtief Zeynep ist am Freitag über ganz Deutschland und  Leverkusen hinweggefegt. Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits am Freitagmorgen eine Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen für weite Teile Nordrhein-Westfalens ausgesprochen.

Auch für Leverkusen löste die Nina-Warn-App mit dieser Warnung aus. Es wurden Böen mit Geschwindigkeiten zwischen 90 und 100 km/h aus westlicher Richtung erwartet. In Schauernähe müsse gar mit Orkanböen mit bis zu 120 km/h Geschwindigkeit gerechnet werden. Nachdem es am Freitagvormittag sehr ruhig im Stadtgebiet war, zogen am Nachmittag einige starke Böen durch.

Für den frühen Samstagmorgen wurde die Warnung heruntergestuft, statt Orkan- wurden noch Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von 60 bis 70 km/h erwartet.

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Schild LEV

Auf der Rheinallee konnte ein Schild den Böen nicht mehr standhalten.

Wie stark die Böen am Freitag waren, konnte man auch am Rhein an der Gischt ablesen. Auf der Rheinallee in Wiesdorf wurde ein Verkehrsschild umgeknickt.

Die Feuerwehr verzeichnete am Nachmittag innerhalb von drei Stunden 13 Einsätze im Zusammenhang mit „Zeynep“, Verletzte gab es nicht. Bei den meisten Einsätzen handelte es sich um umgestürzte Bäume, lose Äste und lose Bauteile an Gebäuden. Auf der A1, zwei Kilometer nördlich des Autobahnkreuzes Leverkusen, stürzten zwei starke Äste auf die Fahrbhan. Drei Fahrzeugen fuhren in das abgeknickte Astwerk, mindestens ein Pkw wurde so stark beschädigt, dass Öl austrat, das durch die Feuerwehr aufgenommen werden musste.

Zeynep LEV

Raue See am Freitag, der Deutsche Wetterdienst warnt vor Orkanböen.

Am Samstagmorgen zog die Feuerwehr erneut Bilanz: Nach 18 Uhr sei das Stadtgebiet erneut von einer Orkanböe getroffen wurden. Die Feuerwehrleute mussten zu 92 Einsätzen ausrücken, die im Zusammenhang mit „Zeynep“ standen. Im Bereich der Fixheide in Leverkusen-Quettingen stürzte nach Angaben der Feuerwehr ein Baum auf einen Zug. Eine Person wurde demnach leicht verletzt und durch den Rettungsdienst versorgt. Die weiteren Insassen mussten die Bahn verlassen.

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Der Wetterdienst warnte davor, dass Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden können. Bewohnerinnen und Bewohner sollten besonders auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände achten. Gegenstände im Freien sollen gesichert, Türen und Fenster geschlossen werden. Die Experten rieten zu Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen. Aufenthalte im Freien sollen möglichst vermieden werden.

Stadt warnt vor Verletzungsgefahr

Die Stadt Leverkusen hatte beschlossen, ab Freitag, 15 Uhr, bis Samstag, 10 Uhr, die städtischen Sportplatzanlagen zu schließen. Ebenso werden Friedhöfe bis zum Freitagabend für allgemeine Besuche gesperrt.

Die Verwaltung forderte Bürgerinnen und Bürger außerdem dazu auf, Bolz- und Spielplätze nicht aufzusuchen. Ebenso sollten Wälder, Parks und andere Flächen mit dichtem Baumbestand gemieden werden. „Auf nicht dringend erforderliche Wege sollte verzichtet werden, um auch der Verletzungsgefahr durch herunterstürzende bzw. herumwehende Gegenstände zu entgehen“, schrieb die Stadt in ihrer Mitteilung.

Wenige Einsätze am Donnerstag

Am Donnerstag hatte die Leverkusener Feuerwehr insgesamt 18 Einsätze im Zusammenhang mit dem Sturmtief „Xandra“ verzeichnet. Bis 1 Uhr in der Nacht zu Freitag habe es keine Verletzten gegeben.

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Bei den meisten Einsätzen habe es sich um  die Beseitigung umgestürzter Bäume und loser Äste sowie loser Bauteile an Gebäuden gehandelt, teilte die Feuerwehr mit. Teilweise hatten sich Verkehrs- und Werbeschilder gelöst und drohten, auf Verkehrswege zu fallen.

Aktuelle Pegelstände

Aktuell (Samstag, 6.50 Uhr) liegt der Pegel der Wupper in Opladen laut Wupperverband bei gut 1,45 Metern (Freitag, 15.50 Uhr: 1,58 Meter; 9.50: 1,62; Donnerstag, 15.50: 1,58). Der mittlere Wasserstand liegt bei knapp 90 Zentimetern, Werte für ein mittleres Hochwasser liegen bei 2,70 Meter. Zum Vergleich: Am 15. Juli, dem Tag des Hochwassers, lag der Pegelstand der Wupper bei 4,55 Meter.

Sturm Xandra 17 Feb 22 Lev

Ein Möwenschwarm im Neuland-Park in Leverkusen am Tag des Sturms „Xandra“

In Manfort liegt der Pegelstand der Dhünn bei aktuell (Samstag, 6.50 Uhr) 1,22 Metern (Freitag, 15.50 Uhr: 1,21 Meter; 9.50: 91,90; Donnerstag, 15.50: 67,30). Der Mittelwert liegt laut Wupperverband bei knapp 40 Zentimetern, bei einem mittleren Hochwasser liegt der Wert bei 1,60 Meter. Bei der Flut wurde in Manfort ein Pegelstand der Dhünn von 3,87 Meter gemessen.

In Hitdorf ist die Fähre Richtung Langel außer Betrieb.

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