Überfall in RheindorfMutmaßliches Tatfahrzeug aus Stöckenbergsee geborgen

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Das Fahrzeug wird geborgen.

Leverkusen – Wenn nicht ein aufmerksamer Angler am Montag vor einer Woche Reifenspuren am Ufer gesehen hätte, würde das Auto vielleicht noch Jahre im Stöckenbergsee in Hitdorf liegen. So aber zog die Tauchergruppe der Kölner Polizei den Hyundai Tucson gestern aus 17 Meter Tiefe wieder an die Luft, um ihn auf Spuren zu untersuchen.

Mit dem in Flittard gestohlenen SUV hatten unbekannte Täter am Montag vor einer Woche um zwei Uhr nachts rückwärts die Scheibe eines Kiosks am Königsberger Platz in Rheindorf-Nord eingedrückt. Sie wussten wohl, dass in der kleinen Postbank-Filiale im Kiosk ein Tresor stand. Den nahmen sie mit. Das Tatfahrzeug müssen die Täter irgendwann zwischen 2 Uhr und 15 Uhr im nur wenige Meter entfernten See versenkt haben, möglicherweise sind sie über die Elbestraße und über die kleine Autobahnbrücke vom Königsberger Platz direkt dorthin gefahren.

Gestern organisierte die Polizei die Bergung. Zuerst wurde der Zustand mit einer Unterwasserkamera gefilmt. Der SUV stand auf dem Grund des Baggersees auf den Rädern, die Täter hatten die Fenster heruntergefahren, anscheinend, damit das Auto schneller untergehen sollte. Den Wagen einfach an einem Seil über den Grund ans Ufer zu ziehen, hätte vielleicht Bremsleitungen zerstört, oder schlimmer noch: die Ölwanne wäre beschädigt worden. Bisher hatte der Wagen offenbar dicht gehalten, es sind keine Öllachen auf dem Stöckenbergsee zu sehen gewesen.

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Druckluft in Luftkissen

Die Taucher ließen den Hyundai zuerst auftauchen: mit Druckluft in zwei großen Luftkissen. Der Wagen ploppte hoch und wurde mit einem Schlauchboot so nah wie möglich ans Ufer geschleppt. Die restlichen paar Meter bis an Land erledigte eine Seilwinde. Etwa zwei Minuten lief Wasser aus dem Auto. Spuren werden nun kriminaltechnisch untersucht. Ob der Tresor im verschlossenen Kofferraum liegt, wird sich auch erst dann zeigen, weil man die Öffnung Spezialisten überlässt. Im Tresor soll in der Tatnacht nichts wertvolles gewesen sein, wie der Kioskbetreiber am Tag nach dem Einbruch in einem Fernsehbeitrag gesagt haben soll.

Die Polizei ist aber immer noch an Zeugenaussagen interessiert, die in der Tatnacht oder am Morgen des 5. November verdächtige Dinge gesehen haben. Die Flittarder Besitzer des Hyundai bekommen ihr kaputtes Auto nach der Untersuchung zurück.

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