Grünen-Aus in Marienheider RatMitglieder sahen grüne Positionen nicht genug vertreten

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Das Rathaus in Marienheide (Archivbild)

Marienheide – Dass ihre Ratsvertreterinnen davonlaufen, hat die Marienheider Grünen komplett überrumpelt. Auch einen Tag nach der skandalträchtigen Mitteilung zeigte sich Anette Kulosa-Regh, die Sprecherin des Ortsverbandes, gestern überrascht vom Schritt von Kirsten Zander-Wörner und Christel Kirkes .

Die Parteichefin räumt aber ein: „Was im Ortsverein diskutiert worden ist, hat sich in der Ratsarbeit nicht zur Zufriedenheit aller widergespiegelt.“

Marienheide: Grüne reagieren teilweise verärgert über „Alleingang“

Trotz unterschiedlicher Meinungen habe der Ortsverein gut mit der Fraktion zusammengearbeitet, meint Kulosa-Regh. Den Grund für den Alleingang vermutet sie in einer tiefen Enttäuschung bei Zander-Wörner und Kirkes, dass sie von den Mitgliedern nicht auf die Reserveliste gewählt worden sind. „Aber das ist halt Demokratie.“

Mit wachsendem Umweltbewusstsein bei den Deutschen habe auch die Zahl der Ortsvereinsmitglieder zugenommen. Kulosa-Regh berichtet von nunmehr zwei Dutzend Parteifreunden, darunter einige junge, die mehr diskutierten als früher. Dabei sei die Ratsarbeit von Zander-Wörner und Kirkes vermehrt kritisch kommentiert worden, sagt die Sprecherin: „Einige meinten, dass unsere Positionen zum Klimaschutz und zur Bürgerbeteiligung im Rat nicht konsequent genug vertreten wurden.“ Vielen stieß auch sauer auf, dass Zander-Wörner daran Zweifel äußerte, dass der Mensch den Klimawandel verursacht.

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Die politische Konkurrenz beobachtet die Entwicklung bei den Grünen teils mit Unverständnis, teils mit Freude. CDU-Vorsitzender Timo Fuchs zeigt sich verwundert: „Diejenigen, die grüne Werte vertreten haben, finden sich zum Teil gar nicht mehr auf der Reserveliste.“

Dass Spediteurin Claudia Trommershausen, die sich 2017 um den CDU-Vorsitz bewarb, nun Grünen-Spitzenkandidatin ist, bezeichnet Fuchs als „Mogelpackung“: „Da geht es doch nur um die Fortsetzung des Streits in der Bahnhofstraße.“ Genau das bestreitet Trommershausen: „Ich kann da sehr wohl differenzieren. Mir geht es um die grüne Politik.“ Die UWG dagegen zeigt sich in einer Mitteilung erfreut, dass sich die Grünen „endlich auf ihre Grundwerte besinnen“.

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